Irgendwann Mitte der Achtziger entstanden die Kult-7" „Pennies From Hell“ sowie eine Demokassette, und dem finnischen Label lag offensichtlich eine ganze Menge daran, alle Songs dieser obskuren US-amerikanischen Band auf einem Release vereint für die Nachwelt zu erhalten.
MISSION FOR CHRIST (nicht zu verwechseln mit den gleichnamigen kanadischen Thrashern, die zeitlich in derselben Ära unterwegs waren), so muss man sagen, waren ihrer Zeit weit voraus, denn neben eindeutigen Querverweisen zum damals aufkeimenden Übersee-Punk und -Hardcore genierten sich die Musiker nicht, Go-Go, Funk, Art Rock, Dub, Disco und andere eigentliche Punk-No-gos in ihren schrägen Sound zu integrieren, und viele der dissonanten und noisigen Töne hat man viele Jahre später auch von Bands wie SONIC YOUTH und Konsorten zu hören bekommen. Auch war die Truppe sich nicht für Nonsens zu schade, sodass diese vergessene Legende bereits in ihren Jahren der Existenz wahrlich schockte, und das könnte sie mit dem hier dargebotenen Chaos wohl auch noch heute. Und natürlich passt da die angekratzte, kranke Stimme des Sängers (ein Line-Up der Band ist im Netz praktisch nicht zu finden) wie die Faust aufs Auge.
FAZIT: Sicherlich hat dieses Teil einen hohen Kuriositätsfaktor, aber im Grunde haben die Missionare schon seinerzeit verstanden, dass Punksein nichts damit zu tun hat, sich wie viele andere zu uniformieren und banale Dreiakkordnummern über Alk und das Dreckssystem herunterzuschrubben.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.09.2012
Ektro Records
36:31
10.08.2012