Zurück

Reviews

Morbid Angel: Illud Divinum Insanus – The Remixes

Stil: Electro verschiedenster Couleur

Cover: Morbid Angel: Illud Divinum Insanus – The Remixes

So einige Fans der Death-Metal-Institution MORBID ANGEL werden bereits beim Genuss mancher Tracks des letzten regulären Studioalbums „Illud Divinum Insanus“ mit gastrointestinalen Unruhen gekämpft haben, denn die wieder mit David Vincent reunierten Amerikaner experimentierten auf jenem Longplayer ohne Rücksicht auf Verluste mit sehr, sehr, seeeehr unmetallischen Elementen, allen voran mit der Elektronik.

Der Magen jener allophober Zeitgenossen wird nach den einunddreißig auf zwei CDs verteilten Songs plus den acht Dropcard-Nummern fontänenartig seinen Inhalt die Speiseröhre empor pumpen, denn von Metal wird der arme, arme Trueheimer hier lediglich ein paar kleine Häppchen in Form von Samples genießen dürfen.

An dieser Stelle ein Krümelchen Mitleid: .

Und wenn es doch mal das volle Brett gibt, dann ist von der natürlichen Grundzutat nicht mehr allzu viel übrig. Richtig, die Soundchips haben das Heft in der Hand - und geben es nicht aus derselben. Diesbezüglich ist das Spektrum breit. Gabba, Techno, EBM, IDM, Dubstep, Dark Electro, Noise, Hardcore Techno, Industrial, Trance, Ambient, Psytrance, Breakbeat, alles ist drin - und noch einiges mehr, dessen aufzuzählen bei insgesamt neununddreißig Remixes wirklich zu viel des Guten wäre. Das bedeutet natürlich Abwechslung, und da jeder einzelne Remix gut bis exzellent gelungen ist, zählt dieses Recyclingmonstrum zu den wenigen rühmlichen Ausnahmen im ansonsten nur so von Überflüssigkeiten verstopften Remix-Dschungel.

Es macht, sofern man den Bit- und Byte-Sounds zugetan ist, irrsinnig viel Spaß, zu hören, was die einzelnen Künstler aus den Originalen gezaubert haben, denn von fiesen Kakophonien über harmonisch-melodische Klänge, von straightem Bumbum über komplexes Gefudel, von bösartigem Gehämmer über absurdes Theater bis hin zu hochatmosphärischem Klanggut ist so ziemlich jede Facette synthetischer Musik vertreten, sodass man bis zur letzten Nummer mit geschärften Sinnen dasitzt, gespannt darauf wartend, was als nächstes passieren mag.

FAZIT: Sollen die Verfechter des Reinheitsgebots doch weiter vomieren, bis der Ösophagus verätzt ist. Hört euch doch weiter „Altars Of Madness“ an und schnüffelt an eurer ungewaschenen Kutte. Ich schnuppere derweil etwas an der Musikhardware, reibe mich an Lötstellen, lecke Steckerbuchsen und ejakuliere Einsen und Nullen.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.02.2012

Tracklist

  1. <u>CD 1</u>
  2. LAIBACH - I Am Morbid (Wall Of Morbid Mix)
  3. CEVIN KEY/HIWATT MARSHALL - Omnidead
  4. BRAIN LEISURE - Too Extreme (Black Symphony Edition)
  5. THE TOXIC AVENGER - 10 More Dead
  6. MALAKWA - I Am Morbid
  7. SYNAPSCAPE - Too Extreme
  8. PUNISH YOURSELF VS. SONIC AREA - Destructos Vs The Earth (Doomsdaymarchmix)
  9. HIV+ - Too Extreme
  10. MICROPOINT - I Am Morbid
  11. JOHN LORD FONDA - Too Extreme (Metallizer Remix)
  12. EVIL ACTIVITIES - Radikult
  13. MIXHELL - Too Extreme
  14. BLACK LUNG - I Am Morbid
  15. MONDKOPF - Radikult
  16. XYTRAS - Existo Vulgoré
  17. TOXIC ENGINE - I Am Morbid
  18. <u>CD 2</u>
  19. AHNST ANDERS - I Am Morbid
  20. NACHTMAHR - Destructos Vs. The Earth
  21. TIM SKOLD - Profundis/Mea Culpa
  22. BLACK STROBE - 10 More Dead
  23. CHRIS POHL - Too Extreme
  24. PROJECT PITCHFORK - Destructos Vs. The Earth
  25. TREPONEM PAL - 10 More Dead
  26. SCOTT BROWN - I Am Morbid
  27. FIXHEAD - Radikult
  28. DJ RUFFNECK - I Am Morbid
  29. IGORRR - Remixou Morbidou
  30. TAMTRUM - I Am Morbid
  31. TEK-ONE - 10 More Dead
  32. ADRIAN - I Am Morbid
  33. THE HORRORIST - Existo Vulgoré
  34. <u>Digital Download Card</u>
  35. COMBICHRIST - Destructos Vs. The Earth
  36. CHRYSALIDE - Nevermore
  37. ASCHE - Destructos Vs. The Earth
  38. SYLVGHEIST MAELSTROM - 10 More Dead (Deconstructed)
  39. DEAD SEXY INC. - I Am Morbid
  40. ROGER ROTOR - Radikult
  41. THE PROCESSUS - I Am Morbid
  42. MULK - Existo Vulgoré

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    Season Of Mist

  • Spieldauer

    190:09

  • Erscheinungsdatum

    24.02.2012

© Musikreviews.de