Im Hause VOODOMA bleibt alles beim Alten: Kein Gespür für Ästhetik, hölzerne Arrangements und Sounds (das Schlagzeug), Texte zum Vergessen und eine in allen Belangen dürftige bis durchschnittliche handwerkliche Ausführung.
Sänger Micha klingt vor allem während „Evolution Zero“ und „Pray“ so spannend wie sein Name, für den er nichts kann, wohl aber für die müde Performance seiner Bandmitglieder. Mechanische Bratz-Bratz-Einton-Riffs, technoide Zisch-Becken, vor allem im aufgesetzt aggressiven „One Second In Life“ (inklusive geläufigem Pling-Pling-Piano) und Dynamik als Fremdwort im Rahmen des VOODOMA-schen Musikverständnisses bestimmen das Bild.
„Another Me“, „Jesus Crime“ und insbesondere „Slave Of Light, King Of Dreams“, das beste, ausgefeilteste Stück, könnten mit ausdrucksstärkerem Sänger stimmungsvoll sein und wenn der Frontmann in „My Religion“ an seine Grenzen stößt, wird es insofern schaurig, als der instrumentale Unterboden nicht vorm Absturz bewahrt. „Wasted Daylight“ und das außerordentlich eletronische „Rebirth“ sind an sich okaye Abgeher, bei denen man sich leider an der Rundum-Biederkeit der Macher stößt, denn diese ist schlichtweg zu jeder Sekunde hörbar. Da passt es prima, dass man sich zu „The Devil Dances“ lebhaft vorstellen kann, wie geistig vor 1989 hängengebliebene „Gruftis“ in der Lübower, Dechower oder Bobitzer Dorfdisco abhotten.
FAZIT: VOODOMA spielen nach wie vor Aldi-Gothic, der allenthalben deshalb erträglich bleibt, weil die Klischees und Standards der Szene mittlerweile selbst in der Provinz so weit angekommen sind, dass jeder Dahergelaufene sie umsetzen kann, der sich zur Kunst berufen fühlt – Hobby-Rocker und -Produzenten eben. Dark Metal? Ha ha …
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.10.2012
Euli
Micha
Mikk, Frank
Marc
Echozone / Sony
43:23
26.10.2012