Das mittlerweile zu einem Sextett herangewachsene Kollektiv hat sich von den frühen, eher spartanisch-minimalistischen Sounds gelöst und klingt nun auch akustisch reichhaltiger als jemals zuvor. Angenehm freigeistiger, alternativer Country ohne geringste Trucker- und Cowboyklischees ist hier einer der Fundamentteile des Gesamtsounds, während manche Passagen offenbar sehr stark von Post Rock der Marke MOGWAI inspiriert zu sein scheinen, und auch die folkige SWANS-Seite macht sich gelegentlich bemerkbar.
Kompositorisch verhält sich die Angelegenheit äußerst progressiv, und bei manchem Song („Mirror“, „Grey Birds“) möchte man beinahe schon von Epik sprechen - denn in den meisten Fällen beginnen die Songs noch simpel und ruhig, erumpieren dann jedoch mit der Zeit mehrfach, gabeln sich in unterschiedliche Richtungen und erwachsen schließlich zu einem großen Etwas, das überwältigt.
„Fractures“ bietet hierbei trotz eines klaren gemeinsamen stilistischen Nenners eine Vielschichtigkeit enormen Maßes, sodass auch nach der Hälfte des Albums noch eine Neuentdeckung nach der anderen auf den Hörer wartet, sodass man gar nicht anders kann, als jede einzelne Note gierig aufzusaugen.
FAZIT: Würde dieses Album zu einem Film den Soundtrack darstellen, so wäre der Film wahrscheinlich ein cineastischer Leckerbissen.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.02.2013
Nordic/VME
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01.02.2012