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Coffins: The Fleshland

Stil: Death Metal

Cover: Coffins: The Fleshland

Seit der Jahrtausendwende rumpeln sich die Japaner COFFINS bereits durch den schwer todesmetallischen Untergrund. Mit klarer Affinität zum Old-school lassen sich ihre Wurzeln sehr unschwer ausmachen – so verwundert es kaum, dass die Band bereits in der Vergangenheit mit Coverversionen unter anderem von ASPHYX, PUNGENT STENCH, DEATH oder sogar CATHEDRAL aufwarteten.

Nach 20 Split-Releases hat es die Band nun geschafft, ihren erst vierten Longplayer zu veröffentlichen. Getauft wurde das erdige Stück Tonkunst auf „The Fleshland“ und ist das Debüt der Band unter dem Label für Extreme Relapse Records. Wie bereits angedeutet, erfinden COFFINS keineswegs das Rad neu, noch ist es der Anspruch der Band, die Schnellsten, die Sickesten oder die Innovativsten in ihrer Spielart zu sein. Nein – es dominiert eine ehrliche Passion für eingängigen, groovigen zum Teil fast schleppenden Old school-Death/Doom. Gerade aber das macht die Mucke der Japaner so authentisch und man lässt den Hörer unzweifelhaft spüren, dass man sehr unter dem Einfluss von Bands wie CELTIC FROST, GRAVE, ASPHYX oder auch alten CARCASS steht. Das sind Elemente, die man gern aufgreift und verarbeitet, ohne einen Hehl daraus zu machen.

„The Fleshland“ ist ohne Zweifel das ausgereifteste und stärkste Werk von COFFINS. Es vereint straighten Old school-Death Metal mit melodischen Doom/Death-Parts bis hin zu schleppenden CELTIC FROST-Riffs, die sich eingängig ins Mark des Hörers bohren. Bereits der starke Opener 'Here Comes Perdition' stellt sofort unter Beweis, dass die Band ein gutes Gespür für starke, sehr eingängige Riffs hat – auf der anderen Seite im eigenen musikalischen Spektrum aber durchaus darum bemüht ist, nicht eintönig zu klingen. So finden sich im Song auch verdammt coole Lead-Passagen, die den Track nochmals deutlich aufwerten.

In einer knappen Dreiviertelstunde ziehen COFFINS hier alle Register - „The Fleshland“ ist trotz klarer musikalischer Ausrichtung zu keiner Zeit langatmig oder langweilig, sondern vereint einfach das Beste, was das Genre zu bieten hat. Dabei schafft es die Band auch durchaus gut, den einzelnen Songs einen eigenen Stempel zu verleihen, was nicht zuletzt an den kranken, sehr tiefen Vocals liegt, die man als Death Metal Band kaum besser hätte umsetzen können.

FAZIT: Mit „The Fleshland“ haben COFFINS ihre Mucke aufs nächste Level gehoben: niemals zuvor war die Band trotz sehr klarer Genreausrichtung vielseitiger und überraschender, ohne dabei die eigenen Wurzeln zu verleugnen. Tracks wie 'Rotten Disciples', 'The Colossal Hole' oder bereits erwähntes 'Here Comes Perdition' sollten spätestens jetzt jeden Death Metal Fan überzeugen.

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.07.2013

Tracklist

  1. Here Comes Perdition
  2. Hellbringer
  3. The Colossal Hole
  4. No Saviour
  5. The Vacant Pale Vessel
  6. Rotten Disciples
  7. Dishuman
  8. The Unhallowed Tide
  9. Tormentopia

Besetzung

  • Bass

    Koreeda

  • Gesang

    Ryo, Koreeda, Uchino

  • Gitarre

    Uchino

  • Schlagzeug

    Satoshi

  • Sonstiges

Sonstiges

  • Label

    Relapse Records

  • Spieldauer

    45:57

  • Erscheinungsdatum

    09.07.2013

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