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Delta Spirit: Delta Spirit

Stil: Alternative/Pop

Cover: Delta Spirit: Delta Spirit

Auf dem dritten, selbstbetitelten Album begehen die von Matthew Vasquez gefronteten Wahl-New Yorker bei den meisten Songs einen deutlichen Stilbruch und lassen in diesen die folkigen und souligen Zeiten überwiegend hinter sich. Auch die starke Americana-Schlagseite wurde auf ein Minimum reduziert.

„Empty House“ ist zum Beispiel noch ein Fingerzeig, wofür DELTA SPIRIT auf den ersten beiden Alben „History From Below“ und „Ode To Sunshine“ noch standen. Doch ansonsten haben sich die fünf deutlich in Richtung Rock geöffnet, schmücken diesen mit einigem Bombast aus, und hinzu gesellen sich Pop und einige Independent-Versatzstücke. Offensichtlich sind die Deltageister auch große Fans der Sixties, denn ein Song wie „Otherside“ könnte ohne die Keyboards auch ein sonniger Rock'n'Roll-Song aus jenem Jahrzehnt sein.

Auch hat die Band die Songwritingstandards ausgehebelt, und so ist es oftmals kaum abzusehen, ob und wann nun eine Bridge, ein Refrain oder eine Strophe folgen. Das passt gut zur Eigenwilligkeit der Gruppe, denn wenn man nach Parallelen zu namhaften Bands sucht, wird man eher nicht fündig - eher wäre es ein verzweifeltes Fischen nach Vergleichen, das ohne Fänge endet. Und das lässt den Sinn, erst beim dritten Werk den Egotrip zu gehen und sein neues Album nach der Band zu benennen, in strahlendem Licht erscheinen, denn nun scheinen DELTA SPIRIT genau dort angekommen zu sein, wo sie schon immer hin wollten: Bei sich selbst.

FAZIT: Dem Rockpuristen mag es vielleicht eine Ecke zu kitschig sein, dem Americana-und Folk-Fan zu poppig, doch letzten Endes haben die Amerikaner ein individuell geprägtes und eingängiges Songsammelsurium zustande gebracht, das klar zeigt, dass Massenkompatibilität und Anspruch sich einander nicht ausschließen müssen.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.02.2013

Tracklist

  1. Empty House
  2. Tear It Up
  3. California
  4. Idaho
  5. Home
  6. Otherwise
  7. Tellin' The Mind
  8. Time Bomb
  9. Into The Darkness
  10. Money Saves
  11. Yamaha

Besetzung

  • Bass

    Jon Jameson

  • Gesang

    Matthew Vasquez

  • Gitarre

    Matthew Vasquez, Will McLaren

  • Schlagzeug

    Brandon Young

  • Sonstiges

    Kelly Winrich ("Multiinstrumentalist", weiß der Geier, was das heißt...)

Sonstiges

  • Label

    Rounder

  • Spieldauer

    43:17

  • Erscheinungsdatum

    08.02.2013

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