Die Band selbst scheint sich wenig um die Wiederveröffentlichung ihres Katalogs zu scheren, so man von ihrer Website ausgeht, wo sie sich praktisch darüber ausschweigt, vielleicht aufgrund ihrer endgültigen Ankunft im nichtigen Schlager, aber sei es drum: Dies ist das sechste Album von FRANZ K., ursprünglich erschienen 1980 und in mancher Hinsicht bereits ein erster Schritt hin zum Alte-Leute-Konsens.
Drafi Deutschers "Marmor, Stein und Eisen bricht" wird relativ originalgetreu nachgespielt und ist nicht einmal der Schwachpunkt der Scheibe, zumal es zum damaligen Status quo der Wittener passte, heute vermutlich sogar umso besser. Ihre Texte gegen das Spießertum, die zunehmend selbst spießig werden ("Der erste Krach in deinem Leben", "Der Rebell") drücken dies sehr gut aus, ganz zu schweigen von der Musik selbst. Sie wirkt im stoischen Boogie-Rhythmus ("Ap inne Disco") zu gleichförmig, auch eingedenk des programmatischen Rock 'n' Rollers "Lang lebe Rockmusik", dessen Zeilen wiederum fast schon Helge Schneider zur Ehre gereicht hätten.
Stefan Josefus hat die Bänder restauriert, Marlon Klein (DISSIDENTEN, hatte als Mucker und Produzent schon mit allem von Sven Väth bis hin zu Trilok Gurtu zu tun) das Mastering vorgenommen. Das Booklet wurde vom Label gewohnt wertig gestaltet, also machen Fans nichts falsch mit dem Erwerb. Das lange, mit sphärischen Gitarrensounds versehene "Engel in Jeans" ist für nüchterne Hörer noch am interessantesten; der Rest rangiert unter Nostalgiewert für Zeitzeugen.
FAZIT: Mit "Trotzdem hart" zeichnet sich der fortschreitende Weg in die Bedeutungslosigkeit ab. FRANZ K. sind mit ihren frühsten Erzeugnissen eine wertvolle Fußnote in der deutschen Rockgeschichte. Mit diesem Album, das weder inhaltlich noch kompositorisch überzeugt, laufen sie unter ferner ...
Erschienen auf www.musikreviews.de am 11.08.2013
Peter Josefus
Peter Josefus
Peter Josefus
Stefan Josefus
Sireena / Broken Silence
38:41
02.08.2013