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Iron Mask: Fifth Son Of Winterdoom

Stil: Melodic Metal

Cover: Iron Mask: Fifth Son Of Winterdoom

Für den Vorgänger, „Black As Death“, gab es an dieser Stelle seinerzeit satte elf Punkte. Aus heutiger Sicht vielleicht ein wenig zu viel, doch vor rund zwei Jahren wusste der stilistisch gereifte Sound von IRON MASK dem Kritiker durchaus zu gefallen, waren doch zum neoklassizistischen Yngwie-Dudel-Metal auch Power-Metal- und Hardrock-Elemente hinzugefügt worden.

Im Grunde genommen hat sich auf „Fifth Son Of Winterdoom“ gar nicht so viel geändert: Sänger Mark Boals steuert die klassische 80er-Jahre-Röhre bei, Gitarrist und Bandleader Dushan Petrossi soliert und rifft in klassischer 80er-Jahre-Manier, Andreas Lindhal drückt in klassischer 80er-Jahre-Art die Tasten am Keyboard. Nichts Neues also bei IRON MASK? Ja und nein. An mancher Stelle drückt nämlich doch der Schuh. Etwa, wenn im Opener „Back Into Mystery“ derart übertrieben die Sologitarre malträtiert wird, dass man das Gefühl hat, Gitarren-Stehgeiger und Nervensäge Tommy ReinXeed wäre hier am Werk gewesen. Oder wenn bei „Seven Samurai“ die progressiven Untertöne nicht für Abwechslung, sondern für gestresste Ohren sorgen. Oder wenn im über zehn Minuten langen Titeltrack bewiesen wird, dass nicht jeder Song als Grundlage für einen Longtrack taugt. Oder wenn bei „Rock Religion“ ein fremdschämkompatibler Refrain gebrüllt wird. Oder wenn in „Father Farewell“ eine derart ausgelutschte Gitarrenmelodie durch die gesamte Powerballade geschleppt wird. Oder… nun, es sollte reichen, oder?

Schade eigentlich, denn grundsätzlich hat der Fünfer unbestritten eine ganze Menge musikalisches Potenzial – was man in der Vergangenheit ja schon hinreichend bewiesen hat. Auf „Fifth Son Of Winterdoom“ will der Mix aus YNGWIE MALMSTEEN, HAMMERFALL, SONATA ARCTICA und klassischem Hardrock aber an zu vielen Stellen nicht so recht zünden.

FAZIT: Weniger wäre mehr gewesen: Statt Langweiler zu Zehn-Minuten-Epen auszurollen oder tausendfach gehörte Melodien zu recyceln, sollte sich Dushan Petrossi auf seine eigentlichen Stärken konzentrieren: Nämlich knackige Songs an der Nahtstelle zwischen Melodic und Power Metal mit Hardrockkante zu schreiben.

Punkte: 6/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.11.2013

Tracklist

  1. Back Into Mystery
  2. Like A Lion In A Cage
  3. Only One Commandment
  4. Seven Samurai
  5. Fifth Son Of Winterdoom
  6. Angel Eyes, Demon Soul
  7. Rock Religion
  8. Father Farewell
  9. Eagle Of Fire
  10. Reconquista 1492
  11. Run To Me
  12. The Picture Of Dorian Grey

Besetzung

  • Bass

    Vassili Moltchanov

  • Gesang

    Mark Boals

  • Gitarre

    Dushan Petrossi

  • Keys

    Andreas Lindhal

  • Schlagzeug

    Ramy Ali

Sonstiges

  • Label

    AFM Records

  • Spieldauer

    66:09

  • Erscheinungsdatum

    08.11.2013

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