Nach Jerry Fuchs' tragischem Unfalltod ließen sich die übrigen MASERATIs nicht entmutigen und führten die Existenz der Band weiter fort - etwas, das bestimmt im Sinne des einstigen Schlagzeugers gewesen wäre. Und das ist gut so, denn das Erbe wird würdig behandelt, und mit dem CINEMECHANICA-Drummer Mike Albanese wurde adäquater Ersatz gefunden.
Auf diesem nunmehr vierten Album und dem insgesamt neunten Release gibt es kaum Überraschungen zu verzeichnen, denn nach wie vor bewegt man sich zwischen POUPÉE FABRIKK, OZRIC TENTACLES, NEU!, PINK FLOYD und MOGWAI, spacerockende Gitarren treffen auf pluckernde 80er-Jahre-Synthesizer, man fühlt sich, als sei man in einem alten Automatenspiel oder in C=64/Amiga-Spiel gefangen und habe irgendwo in einem geheimen Korridor eine Gitarre und halluzinogene Pilze gefunden, beides ins Inventar übernommen. Und dann:
<i>>benutze gitarre
Oh, klingt funky. Aber sonst passiert nichts Besonderes.
>iss pilze
Du fühlst dich plötzlich sonderbar. Du scheinst Eins zu werden mit den Wänden, den Bäumen, der Erde, mit dem gesamten Universum
>benutze gitarre
Twaaaang.... Oh. Ohh! Es scheint, als erhebe sich unter deinen Füßen eine Plattform, die dich hoch hinaus schweben lässt, höher und höher. Farben scheinen zu verschmelzen, du wirst zu allem, alles wird zu dir...</i>
Treibend, kosmisch, verworren und doch so klar, kraftvoll pumpend und doch so relaxt, wird der Hörer auf eine Reise in hochatmosphärische Klangwelten geschickt. Klangwelten, die durch eine geschickte Repetitivität kaum merklich die stetigen Änderungen im Kompositionsgeflecht wie ein Geheimnis hüten und nur durch genaues Hinhören und das Sichtreibenlassen das zu Entdeckende offenbaren.
FAZIT: Nicht nur für Nerds, sondern auch für die, die sich gerne auf einen akustischen Trip in andere Sphären begeben möchten, ist „Maserati VII“ die perfekte Wahl.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 26.02.2013
Chris McNeal
Matt Cherry, Coley Dennis
Mike Albanese
Temporary Residence Ltd.
53:58
02.10.2012