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Might Could: Relics From The Wasteland

Stil: Instrumental / Akustikgitarre

Cover: Might Could: Relics From The Wasteland

Es sind die kleinen Alltagsgeschichten, die das als Duo gestartete Akustikprojekt MIGHT COULD mit seinen Instrumentalstücken erzählt, und gerade diese Nahbarkeit macht ihre Musik zur kräftigenden Oase, nicht ohne die notwendige Leichtigkeit dazu. Denn mit der Einleitung ihres aktuellen Albums gemahnen sie vorneweg an die heiße Nebengeschichte MIGHT COULD, die sich der Lagerfeuer-Vertonung von Nintendo-Sounds verschrieben hat.

Ansonsten jedoch ist "Relics From The Wasteland" ein Ausbund an Atmosphäre und spielerischer Parforce, die sich vor allem in den südländisch geprägten Tracks "Forty Flights" und "La Hojarasca" zeigt. Dem gegenüber stehen intime Momente wie das der Tochter des Tieftöners und deren Herz für die Krebstiere der Nachbarn gewidmete "Crab Recess" oder "Trials Of Cromulence", das mit geschmackvollen Gitarreneffekten aufwartet, um das ohnehin füllige Klangspektrum auszuweiten.

Dem Bassisten fällt ohnehin eine wichtige Rolle zu, weil er mit seinem gegenläufigen Spiel das Soundbild verdichtet und die immerzu spannenden Wendungen der Tracks zu Kopfhörer-Erlebnissen macht. Als Höhepunkte lassen sich dann schnell das markante Motiv von "Relapse" und das mit Drums und kurzem Orgeleinsatz versehene "Medea's Dance Of Vengeance" ausmachen, die beide mehrere Stimmungswechsel durchlaufen, ebenso wie "The Camels Make The Rules". Weniger dramatisch schlägt hingegen das schwelgerische "Bardog" aus, ein bestechender Kontrapunkt.

Der kurze Zigeuner-Swing "For Ellie" und das interessante JETHRO-TULL-Cover "Songs From The Wood" runden eine Platte ab, die Fans dessen ans Herz gelegt sei, was die Briten SPIRES jüngst mit ihrer EP vorgelegt haben beziehungsweise beim US-Labels Candyrat auf dem Programm steht.

FAZIT: MIGHT COULD sind seit über zehn Jahren eine Marke in Sachen Akustikgitarrenmusik von Heiter bis Wolkig und gefallen mit dieser dynamischen Inszenierung kompakter Gitarrenstudien mit erzählerischem Charakter auf CD vermutlich so gut wie im Live-Ambiente, wo man ihnen auf die Finger schauen kann. Dies hier klingt so unmittelbar, dass sich dieses Erlebnis nicht zwangsläufig ergeben muss, um "Relics From The Wasteland" zu genießen.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.09.2013

Tracklist

  1. That's A Malört
  2. Relapse
  3. Forty Flights
  4. Bardog
  5. Trials Of Cromulence
  6. The Camels Make The Rules
  7. La Hojarasca
  8. Crab Recess
  9. Medea's Dance Of Vengeance
  10. Sarabande
  11. For Ellie
  12. Songs From The Wood

Besetzung

  • Bass

    Luis Nasser

  • Gitarre

    Aaron Geller, Tim McCaskey , Andy Tillotson

Sonstiges

  • Label

    Eigenvertrieb

  • Spieldauer

    45:45

  • Erscheinungsdatum

    23.08.2013

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