Einst starteten MINDLESS SELF INDULGENCE aus den Ju Äss Of Äi als mutige Crossoverband, die Chiptunes, Punk, Elektro, Metal und Hip Hop wild miteinander gekreuzt hatte und vor allem mit ihrer schrägen Musik punkteten.
Anno 2013, auf ihrem sechsten regulären Studioalbum, ist die Formation um Jimmy Urine mehr oder minder eine Karikatur ihrer Selbst, denn die Songs sind trotz ihrer kruden Stilmixtur ein eher klinisches Unterfangen, in welchem die Freakiness um der Freakiness Willen weiter betrieben wird. Und das ist irgendwie schade, denn Nummern wie das starke „Hey Tomorrow Fuck You And Your Friend Yesterday“, das mit einer herrlich ironieversprühenden Melodieführung versehen ist, die Laune macht, zeigen, wozu die vier plus Gastsängerin Chantal Claret noch fähig sein können.
Dann aber wieder drehen sich MINDLESS SELF INDULGENCE im Kreis, eiern pubertär in ihrem „Highschool-Abschlussball auf Ecstasy“-Hamsterrad vor sich hin und langweilen mit „Fuck Machine“ oder „Ala Mode“, sodass trotz der Unrast und Hektik in diesen Songs narkoleptische Zustände drohen.
FAZIT: Man muss nicht unbedingt erwachsen werden. Das erwartet keiner. Doch wenn man gewollt infantil wirkt, artet das Ganze sehr schnell in Albernheit und Peinlichkeit aus - und dieser Punkt ist bei MINDLESS SELF INDULGENCE bereits in Sichtweite.
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 07.06.2013
Lyn-Z
Jimmy Urine, Chantal Claret
Steve, Righ?
Kitty
Metropolis Records
35:35
14.05.2013