Album Nummer zwei der französischen Giftspritzen. An der Marschrichtung hat sich nichts geändert, im Schulterschluss mit MARDUK und GORGOROTH wird am liebsten mit Vollgas losgestürmt, alternativ geht auch Kampfpanzertempo. Gegen das mehrstimmige Gefauche und das fiese Röhren der Gitarren in der ersten Reihe bleibt das Schlagzeug glatt etwas blass. Anders als die einheimische Konkurrenz sind MOONREICH weniger verschroben und setzen mehr auf melodiöse Epik à la IMMORTAL mit Hang zu Elchtodmelodien. Die zugehörigen Riffs sind meist gelungen, müffeln aber hin und wieder streng nach Second Hand.
Trotz der Geradlinigkeit versucht das Quartett, mit seinen Kompositionen auch einen gewissen Anspruch zu verbinden. Daraus resultieren einige Longtracks mit abrupten Wechseln und verschiedenen Effekten. Das führt nicht immer zum gewünschten Erfolg, da bisweilen der Faden verloren geht und sich selten ein großer Spannungsbogen aufbaut. In diesem Punkt haben DEATHSPELL OMEGA oder VORKREIST klar die Nase vorn.
FAZIT: „Terribilis Est Locus Iste“ ist unterm Strich ein überdurchschnittlich musiziertes Album mit soliden Kompositionen, das die Zielgruppe mit Frohlocken aufnehmen könnte. Möglicherweise geht es manchem aber auch wie dem Rezensenten, der es wochenlang immer wieder im Guten mit der Scheibe probiert hat und doch nie richtig damit warm geworden ist, weil er das gewisse Etwas nicht finden konnte.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 09.08.2013
Macabre
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Aeternitas Tenebrarum Musicae Fundamentum
58:11
30.04.2013