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Mortician: Chainsaw Dismemberment (Re-Release)

Stil: Deathgrind

Cover: Mortician: Chainsaw Dismemberment (Re-Release)

Die Amis von MORTICIAN gelten als wegweisend für eine Spielart des Death Metals, die so unfassbar stumpf ist, dass man sich wundert, wie sich Labels und Käufer dafür finden. Offenbar sogar genug Käufer, um eine Vinyl-Neuauflage des zweiten Albums „Chainsaw Dismemberment“ (1999) zu rechtfertigen.

1994 hatten die beiden Bekloppten von der Ostküste die Formel für ihren Deathgrind aus dem Folterkeller gefunden, nachzuhören auf der EP „House by the Cemetery“: Drumcomputer, Rumpelriffs, Splattertexte und Will Rahmers im wahrsten Sinne des Wortes unterirdisches Grunzen. Das Ganze in einem Sound, gegen den sich auf den frühen Alben von DARKTHRONE jedes Instrument glasklar heraushören lässt.

Seitdem MORTICIAN diese glorreiche Idee hatten, wimmelt es im Untergrund von Copycats, die sich an Würg-Grunz-Mucke mit Texten über‘s Leichenbumsen und Menschenfressen versuchen. Es gibt sogar Leute, die das so geil finden, dass MORTICIANs Kunst sie zu <a href="http://thatshowkidsdie.com/2011/11/27/morticians-death-metal-machine-music/#more-2491" target="_blank" rel="nofollow">tiefgehenden Analysen</a> inspiriert:

"The cruel, calculating exactitude of the drum machine juxtaposes itself against MORTICIAN’s barbarous human element, degenerating into total berserker rage whenever one of those death-factory blastbeats engulfs a song. Underneath the music’s deceptive austerity and devastating heaviness are two men bending technology (drum machines, electric instruments) to their collective will in order to create primitive, brutal art, humanity’s inherent subconscious bloodlust brought to the surface and taken to its illogical conclusion."

Übersetzt und zusammengefasst: Drumcomputer + Brutalriffs + Faktor Mensch = ganz großes Tennis. Oder man findet, dass MORTICIAN klingen wie ein Witz, der ein, zwei, vielleicht sogar drei Songs lang ganz amüsant ist und danach sehr, sehr schnell an Reiz verliert. Schlechte Musik wird nicht besser, weil sich Abhandlungen darüber schreiben lassen.

Aber wie jede genreprägende Band haben auch MORTICIAN Fans, die sich ganz doll freuen werden, dass die 50 Minuten Furzgeräusche auf „Chainsaw Dismemberment“ jetzt als Doppel-12"-Picture Disk erscheinen. Es gibt eben für alles eine Nische.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.11.2013

Tracklist

  1. 1. Stab
  2. 2. Fleshripper
  3. 3. Drowned in Your Own Blood
  4. 4. Mass Mutilation
  5. 5. Mauled Beyond Recognition
  6. 6. Rabid
  7. 7. Bloodshed
  8. 8. Decayed
  9. 9. Final Bloodbath
  10. 10. Island of the Dead
  11. 11. Brutalized
  12. 12. Slaughtered
  13. 13. The Crazies
  14. 14. Silent Night, Bloody Night
  15. 15. Chainsaw Dismemberment
  16. 16. Psychotic Rage
  17. 17. Funeral Feast
  18. 18. Wolfen
  19. 19. Dark Sanity
  20. 20. Camp Blood
  21. 21. Tormented
  22. 22. Slaughterhouse (Part II)
  23. 23. Barbarian
  24. 24. Rats
  25. 25. Mater Tenebrarum
  26. 26. Splattered
  27. 27. Obliteration
  28. 28. Lord of the Dead (Mortician Part II)

Besetzung

  • Bass

    Will Rahmer

  • Gesang

    Will Rahmer

  • Gitarre

    Roger J. Beaujard

  • Schlagzeug

    Roger J. Beaujard

Sonstiges

  • Label

    Hells Headbangers

  • Spieldauer

    50:39

  • Erscheinungsdatum

    28.10.2013

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