Viertes Album für die Göteborger: Geht es nach dem Intro mit einem Urschrei im Thrash-Tempo los, wähnt man sich teilweise zu Recht im skandinavischen Aggro-Einerlei, bloß dass OUTSHINE weniger Metal als gewollt modernen Rock spielen, das Ganze eingedenk der obligatorischen Kitsch-Keyboards, aufgeblasenen Riffs und auf den jeweiligen Refrain ausgerichteten Kompositionen.
Die selbst ausgewiesene Gothic-Note kommt im stoischen Achtelspiel während einiger Stücke ("In You I Met Me") zum Tragen und äußert sich im düsteren Ton der öde kalkulierten Single "I Was Nothing" oder dem mit einem recht starken Chorus versehenen "Addiction", das nach synthetischen THE CULT klingt. Von Ian Astburys Charisma wurde Sänger Holm allerdings genauso wenig in die Wege gelegt, wie die Gruppe den findigen Klangdesignern von Übersee mit ihren althergebracht wirkenden Rhythmus-Loops ("Falling") und gewollt breitwandigen Arrangements ("I Still Won't Leave") die kommerzielle Wurst vom Teller ziehen.
Das zerfahrene "My Definition" und die unheimlich schlechten Melodien von "You Do Bad Things To Feel Alive" (Was die Texte betrifft, hat man längst weggehört, und Leads oder Soli gibt es sowieso nirgends zu hören) decken zudem auf, dass OUTSHINE die schreiberische Luft ausgegangen ist.
FAZIT: Diese Band hat bereits alles gesagt und keine Zukunft neben den STONE SOURs oder DISTURBEDs dieser Welt, ja nicht einmal einen Stich gegen Nachbarn wie SPARZANA oder die schlaff gewordenen MUSTASCH. Wo Originalität und Esprit fehlen, müssen andere Namen zum Vergleich herhalten.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.06.2013
Jimmy Norberg
Micke Holm
Jimmy Norberg
Jimmy Norberg
Fredrik Kretz
Sound Pollution / Dead Tree
43:31
07.06.2013