YNGWIE MALMSTEEN ohne Yngwie, AVANTASIA ohne Tobias Sammet – damit ist die grobe Marschrichtung von SIGNUM REGIS vorgegeben. Auf ihrem dritten Album namens „Exodus“, das sich mit der Geschichte des israelischen Volkes beschäftigt, gibt es wie gewohnt neoklassizistischen Melodic Metal mit Hang zum Pomp.
Bandleader Ronny König hat dieses Mal eine ganze Heerschar an Gastsängern aufgeboten: Göran Edman (früher bei Yngwie), Matt Smith (THEOCRACY) Michael Vescera (OBSESSION), Aoder Lance King (BALANCE OF POWER) sorgen dafür, dass im stimmlichen Bereich auf diesem Album fast keine Wünsche offen bleiben. Was leider für die Musik nicht durchgehend gilt, denn das meiste auf „Exodus“ klingt so offensichtlich nach den eingangs erwähnten Bands, die eigene Identität SIGNUM REGIS‘ weitgehend auf der Strecke bleibt. Es gibt es Double-Bass-Hammer mit ausufernden Gitarrensoli, den schweren Stampfer, die melodiöse Hymne – alles nett gemacht, technisch ansprechend dargeboten, nur leider springt der Funke nicht zum Kritiker über. Dass der Schlagzeugsound zudem reichlich steril und dominant produziert wurde, sorgt für weitere Abzüge, und Coverkünstler Felipe Machado Franco, der unter anderem für BLIND GUARDIAN, ICED EARTH, RHAPSODY und zahllose Bands aus der zweiten und dritten Reihe Plattencover angefertig hat, dürfte angesichts seiner gleichförmigen Fließbandarbeit auch mal eine kreative Pause einlegen – das Cover passt aber letztlich zu der Art von Musik, die nur wenig eigenständige Moment besitzt.
FAZIT: Wer auf Metal-Opern steht, wer viel zu lange auf ein gutklassiges YNGWIE-MALMSTEEN-Album gewartet hat, der sollte mal reinhören. Kann ja sein, dass der Funke nur bei mir nicht überspringt. Wer allerdings ein sensibles Ohr hat, sollte nicht mit dem eher suboptimal gelungenen HELLOWEEN-Cover „Sole Survivor" beginnen...
Punkte: 7/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.11.2013
Ronnie König
Lance King Michael Vescera, Matt Smith, Daísa Munhoz, Eli Prinsen, Samuel Nyman, Thomas L.Winkler, Göran Edman, Mayo Petranin
Filip Koluš, Libor Krivák, Ado Kaláber
Ivo Hofmann, Janci Tupý
Jaro Jancula, Adrian Ciel
Ulterium Records
49:22
15.11.2013