Es ist wirklich erstaunlich, wie viele gute Bands der deutsche Death-Metal-Untergrund derzeit emporwürgt. Die nächsten im FDA-Bunde sind WOUND aus Wiesbaden, deren Demo "Confess To Filth" im Rock Hard "Demo des Monats" war. Völlig zurecht, wie sich mit dem Debütalbum "Inhale The Void" herausstellt.
Das schöne daran: WOUND probieren es nicht auf die schwedische Art und Weise mit diesem typischen HM2-Gitarrensound, sondern klingen eher "zentraleuropäisch", dabei aber eben auch durch und durch traditionell. Der Sound ist roh, aber nicht dumpf, sondern so transparent wie möglich, ohne das Endergebnis zu verwässern. Auch schön: die immer wieder eingeflochtenen Punk- und Crust-Einschübe, die oft für einen mitreißenden Groove sorgen. Aber auch in den Blastspeed-Parts machen WOUND eine gute Figur. Sie spielen nicht einfach nur schnell, sondern legen viel Wert darauf, dass die Rhythmen augenblicklich zur Bewegung animieren. Gelegentlich werden subtile Melodien von den Gitarren eingewoben, grundsätzlich dominiert aber das schmutzige Riff. Sehr geil sind die garstigen Growls, die ab und zu auch ein wenig angeschwärzt sind und für ein zusätzliches Maß an Aggression sorgen.
Es erübrigt sich, einzelne Songs gesondert hervorzuheben, weil die Qualität gleichbleibend hoch ist und die 38 Minuten wie im Fluge vergehen. Die Songs zünden sofort und machen allesamt ziemlich viel Spaß.
FAZIT: Unerwartet eigenständig, energisch und mit einer klasse Produktion versehen, machen WOUND nachhaltig auf sich aufmerksam und werten die eh schon sehr aktive deutsche DM-Szene nochmals auf.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.08.2013
Schulz
Schettler
Last
Appel
FDA Rekotz/Soulfood
38:15
26.07.2013