„Potential hat die Band aber allemal“, endete meine letzte Auseinandersetzung mit dem irischen Fünfer COLDWAR anlässlich ihres Vorgängeralbums „Christus Deathshead“ vor drei Jahren. Und ich stelle unvoreingenommen fest, dass ich vielleicht einen Job als Prophet annehmen sollte.
„Pantheist“ geht den damals beschrittenen Weg konsequent weiter, jetzt mit noch mehr Death Metal, aber unverändert in Kombination mit Hardcore-Stumpfheit und Brutalo-Gesang. Und man hat an allen Ecken zugelegt. Auch wenn die Songs vielleicht einen Tick länger sind als notwendig, ballern die Riffs erbarmungslos, sind dabei aber mit ausreichender Abwechslung ausgearbeitet und mit diskreten Melodien versehen. Zumeist bolzt man konsequent im Mid-Tempo-Wohlfühlbereich, gibt man wie zu Beginn von „Mazu Awakens“ Gas, findet sich der Hörer direkt in der Grindcore-Hölle wieder, aber auch gepickte Melodien, wie in dem großartigen „The Falcon Cannot Hear The Falconer“, lassen aufhorchen und nehmen COLDWAR ein wenig die sicher gewollte Stumpfheit.
Zwei nicht gänzlich vom Tisch zu wischende Kritikpunkte an „Pantheist“ sind der recht sterile Sound, der aber die nötige Klarheit in die Musik bringt und das eindimensionale Geblöcke am Rand zur überschlagenden Stimme von Trevor Mclave, der sich aber im Vergleich zum Vorgänger-Album deutlich verbessert hat und um Abwechslung bemüht ist. Aus ihm wird sicher kein Sanges-Gott mehr werden, seine Live-Präsenz als – inklusive Gesicht – volltätowierter Brüllaffe ist aber mehr als beeindruckend.
FAZIT: Riesenschritt nach vorne mit „Pantheist“ für COLDWAR. Wer auf Geballer ohne wenn und aber steht, ist bei der kleinen irischen Band bestens aufgehoben.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 02.05.2014
Andy Coade
Trevor Mclave
Paul Nash, Eoin Brod
Marty McElhinney
Candlelight Records
50:50
28.04.2014