Nein, es ist kein Abschlussalbum, sondern nur das Ende einer inhaltlich beachtenswerten Trilogie, die sich vom feenhaften, naiven oder überambitionierten Allerlei der Prog-Szene absetzt. Ohnehin waren DELUSION SQUARED noch nie eine herkömmliche Genre-Band, und das bleiben sie auch weiterhin.
"The Final Delusion" dauert sicherlich lang, doch die Songs der Franzosen fallen kompakt wie nie zuvor aus. Quirlig genug ist das Ganze trotzdem, nicht zuletzt dank Sängerin Lorraine, die von naivem Mädchen ("Ordeal - Patient Zero") bis zur über den Dingen stehenden Frontfrau einer halbakademischen Art-Rock-Band (das saftige "Surrender - Oblivion For My Sin") alles kann, ohne sich in den Vordergrundzu stellen.
Ihre beiden Mitmusiker entwerfen alldieweil nämlich Kopfkino, gerne auch fast ohne Gesang wie im teils mediterranen "Awareness - Finally Free" und leicht post-rockig in Form von "Surrender - Persistence Of Vision". Dem sphärischen "Awareness - Devil Inside" steht das kraftvolle "Deliverance - Prisoner's Dilemma" gegenüber, und die abschließende Ballade "Surrender - Deus In Machina" gehört zu den bisherigen Höhepunkten im Schaffen der Band.
FAZIT: "The Final Delusion" lebt zwischen modernem Kunstrock und dem letzten Album von WHITE WILLOW ("Signal To Noise") zu gleichen Teilen von seiner Lyrik und deren farbenfroher Umsetzung. DELUSION SQUARED müssen sich nicht als "female fronted"-Irgendwas ausweisen, um Aufsehen zu erregen.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 22.04.2014
Emmanuel de Saint Meen
Lorraine Young
Lorraine Young, Steven Francis
Emmanuel de Saint Meen
Steven Francis
Eigenvertrieb
72:49
25.04.2014