Wenn einer Touren mit BELA B., also einem der ÄRZTE, unternimmt, dann wird er bei seinen ersten Solo-Aufnahmen bestimmt auch irgendwie wie die ärztlichen Musikmacher, die uns mit dem einen oder anderen doch recht schwachsinnigen Titel durchaus mal krank machen können, klingen.
Wird er wirklich?
Nein wird er tatsächlich nicht!
Auch klingt er nicht wie der UNHEILIGe GRAF, der sich in seinem Nachnamen GRAeF verbirgt.
Oder wie der ehemals ostdeutsche Liedermacher mit Hang zum Schlager FRIEDER ROSENTHAL, der den gleichen, ungewöhnlichen Vornamen hat.
Damit wären wir dann auch schon mit unserem Ausschlussverfahren unterschiedlicher Musikrichtungen am Ende und es bleiben beispielsweise noch Folk, Country und Pop über, wobei wir einen ziemlichen Volltreffer im Falle dieser 7“-CD-Single von FRIEDER GRAEF landen. Denn Graef tourte auch mit BOSSHOSS, die seinen beiden Single-Songs noch am nächsten kommen, genauso wie die beiden Country-Surf-Rock-Bands, in denen er aktiv ist, SMOKESTACK LIGHTNIN' und die WAIKIKI BEACH BOMBERS.
Nun also wirft FRIEDER GRAEF seinen Musik-Anker in einem Label aus, das dafür bekannt ist, sich sehr leidenschaftlich besonders der skandinavischen Musik zu widmen: BESTE! UNTERHALTUNG. Eine gelungene Wahl, denn die schien ihn auch mit GUDRID HANSDOTTIR zusammenzuführen, welche er nunmehr bei verschiedenen Konzerten schon an Mandoline und Gitarre begleitete. Unweigerlich verlieh sie wohl auch seinen eigenen Komposition eine gewisse Prägung, denn bereits die ersten Töne von „Back In Town“ weisen große Ähnlichkeit zu einem der schönsten (nicht nur isländischen) Liebeslieder überhaupt auf: „Baby, Would You Marry Me?“ von SVAVAR KNUTUR. Mischen wir jetzt noch eine Prise BOOMERS dazu, dann können wir auch ohne jegliches ÄRZTlichEs Gespür vermelden, dass wir genau die richtige Musik-Diagnose erstellt haben. Wer's nicht glauben will, der möge zum Beweis einfach <a href=" http://www.youtube.com/watch?v=Ro4EDTaLul8 " rel="nofollow">dieses ansprechende „Back In Town“-Video</a> begutachten!
FAZIT: Eine Single, die mehr als ein anregender Appetit-Happen auf einen interessanten deutschen Liedermacher ist, der zu eigenen englischen Texten Musik in ein Folk-, Country und Pop-Gewand webt, das auch ein bisschen was von einem Norweger-Pullover hat.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 08.03.2014
Frieder Graef
Frieder Graef
Christian Ebert
Frieder Graef
Peter Heider (Percussion und singende Säge)
Beste! Unterhaltung
6:23
14.03.2014