Dass Tschechien in puncto Death Grind nicht unbedingt die zartbesaitetsten Bands hervorgebracht hat, sollte bekannt sein – und dass ISACAARUM mit ihrem leicht punkig angehauchten Grind gern mal die extremeren Porn Grind-Gassenhauer zum besten geben ebenso. „Whorecraft“ macht da keine Kompromisse und man bietet dem Grind Death-Freak genau, was er erwartet.
Genau das ist auch das einzige Manko dieser Art von Musik: Trotz seiner Konsistenz gibt es nur selten wirklich Neues zu vermelden und im Falle von ISACAARUM ist trotz stetig guter Qualitäts-Hausmannskost eine leicht abfallende Kurve zu diagnostizieren: Nachdem die Band auf „Cunt Hackers“ ihren Stil wirklich bis aufs Äußerste getrieben hatte und hier vor allem auch mit den unglaublich grotesken Songtiteln für den ein oder anderen Lacher sorgte, hat sich das Konzept über die Jahre doch etwas abgenutzt.
Einen gewissen Reiz kann man der Band aber auch heute noch nicht absprechen: Die Mischung aus schwer IMPALED NAZARENE angehauchtem Sado Grind, der durch sein pfeilschnelles Riffing immer gut nach vorne geht und den Texten, die irgendwo jenseits von Gut und Böse zwischen albernen Teenagerphantasien und waschechten Perversionen pendeln, ergeben eine kräftige, wenngleich nicht unbedingt besonders individuelle Mischung, die irgendwie einfach Spaß macht.
FAZIT: ISACAARUM machen auch anno 2014 noch Laune, wenn man auf diese Art von Mucke und Humor abfährt. Die Band ist nun auch schon gute 20 Jahre im Geschäft und demonstriert ohne Ausfälle, wie gut produzierter, fetter Grind klingen muss. Wer Innovation braucht, ist in diesem Genre sowieso verkehrt – wer tatsächlich inhaltlich korrekte, ernsthafte Texte in diesem Genre erwartet, der sollte sich erst einmal mit den Klassikern wie CBT usw. auseinandersetzen.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.08.2014
Daniel Vlcek
Tomáš Hanzl
Mira Prokes
Petr Kartak
Metalgate
30:46
07.11.2013