Die Mischung von ISLANDER, Alternative Rock, zeitgenössischer Post Rock bis Post Hardcore und etwas Rap im Sinne des Crossover der 1990er ist für sich genommen nichts Originelles und liegt sogar recht nahe, wurde aber bisher nur selten bis gar nicht von Bands kultiviert, zumal in so nahezu klagloser Ausführung wie auf "Violence And Destruction".
Einen Pferdefuß hat das: Die Truppe aus South Carolina klingt ein wenig formelhaft, eben zu souverän und perfekt, aber wer auf Breitbandsound steht, kommt voll auf seine Kosten. Frontmann Mikey hat viel Zack de la Rocha gehört, und rüpelhafte Hardcore der Pionierzeit klingt hier und dort zwar an, aber im Allgemeinen herrscht hier piekfeine Sauberkeit.
P.O.D. sind ein sehr großer Einfluss für ISLANDER, wie man nicht zuletzt bei "Coconut Dracula", "New Wave" und "Criminals" hört, letzteres passenderweise mit Sonny Sandoval als Gast. Hysterisch abgedreht geht es in "Side Effects Of Youth" zu, und ständig gibt es fette, fast Djent-artige Gitarren (allerdings: keine synthetische Produktion) wie in "Hearts Grow Cold" oder dem Opener "Counteract". Melodische Refrains ("The Sadness Of Graves") sorgen für die allseitigen Hit-Qualitäten der Band, und schwebender Post Rock ("Kingdom") rundet das immerzu viehisch heavy klingende Album ab.
FAZIT: ISLANDER umgehen das das allzu "Formatige" meistens recht gut, schlingern aber sehr gerne zwischen Hart und Zart mit ihrer Mischung aus modernem Metal, etwas Rap und Hardcore sowie - jawohl - Pop. Wahre politische Sprengkraft und ein paar Kanten wären wünschenswert, rein musikalisch ist "Violence And Destruction" stark.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 13.07.2014
Doot
Mikey
Andrew
Eric
Victory
37:59
04.07.2014