Hunkins' Debüt fanden wir schon nett, und auch wenn dem Kalifornier mit dem Nachfolgewerk keine offensichtliche Steigerung gelungen ist, darf man "Down In Flames" als überdurchschnittlich liebenswürdiges Blues-Rock-Werk bezeichnen.
Warum das? Johnny-Boy ist kein Berufsmucker, sondern macht das hier quasi nebenbei, schneidet aber in mancher Hinsicht besser ab als all die verbissenen Cowboys, die sich leidlich originell als "hot shit" verkaufen möchten. Wenn sich jemand wie Top-Basser Tony Franklin zur Zusammenarbeit hinreißen lässt, muss ohnehin etwas am betreffenden Protagonisten dran sein, richtig?
Das Ergebnis spricht letzten Endes für sich selbst, angefangen beim in Sachen Tempo facettenreichen Opener (virtuose Sauereien gefällig?) über die mainstreamige Südstaaten-Ballade (spätere MOLLY HATCHET kommen in den Sinn) "Summer Of '79" bis zum Swinger "Thank You Baby" sowie dem schrulligen Choral-Outro "Omnia in Futurum". Hunkins überzeugt sowohl durch einen außerordentlich markanten Eigencharakter als auch aufgrund seiner schlicht starken Kompositionen, in deren Rahmen er sich von Klischees fernhält, sondern vielmehr einen sehr persönlichen Zugang zeigt - nicht zuletzt durch ausführliche Kommentare im liebevoll gestalteten Booklet.
FAZIT: Kurzum handelt es sich bei "Down In Flames" um eine der originellsten Grooveyard-Veröffentlichungen überhaupt, und Johnny Hunkins gehört zu den wenigen Label-Vertretern, bei denen man nicht das gefühl hat, dass sie eine Pose exerzieren.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.10.2014
Tony Franklin
Jarrod England
Johnny Hunkins
Johnny Hunkins
Ryan Hoyle
Grooveyard / Just For Kicks
54:05
17.10.2014