„Money, Sex & Power“, das dritte Album der schwäbischen Hardrocker KISSIN‘ DYNAMITE war ein ordentliches Gute-Laune-Album – auf „Megalomania“ geht der Fünfer aber genau den einen Schritt zu weit, der aus einem Gute-Laune-Album ein nervendes und aufdringliches Album macht.
Zum einen: Die zehn Songs, die grundsätzlich im fluffigen und extrem eingängigen Hardrock poppiger Anbiederung verwurzelt sind, wurden mit allerlei elektronischen Spielereien verfremdet. Das alleine wäre noch zu verschmerzen – doch die Wucht, mit der KISSIN‘ DYNAMITE ihre Songs in die Köpfe der Hörer zu katapultieren versuchen, erschrickt. Ohne jegliche Subtilität oder Hintergründigkeit , alleine über anbiedernde und furchtbar aufdringliche Melodien und Refrains, die teilweise so schrecklich kantenlos sind („Maniac Ball“), dass ABBA dagegen wie eine Stoner-Rock-Band wirken.
Es wirkt, als wolle die Band mit aller Gewalt nun endlich auf die allergrößten Bühnen, ins ganz große Rampenlicht, dorthin, wo Glamour, Ruhm und jede Menge Kohle warten – und von scheußlichen Keyboards über zigtausendfache „Yeah! Yeah“-Einschübe bis hin zu unglaublich schmierigen Melodien ist ihnen jedes Mittel recht. Wie schade – nach „Addicted To Metal“ hat sich die einstmals hoffnungsvolle Nachwuchsband an der Kante zwischen Heavy Metal und Hardrock komplett ins Abseits geschossen.
FAZIT: Komm ich gezz in‘ Fernsehen? Nein.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 04.09.2014
Steffen Haile
Hannes Braun
Jim Müller, Ande Braun
Andreas Schnitzer
AFM Records
39:28
05.09.2014