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Mordbrand: Imago

Stil: Swedish Death Metal

Cover: Mordbrand: Imago

Durch meine 01001010 in Musik umwandelnden Geräte wandern doch reichlich Zahlenkolumnen, die genau das ergeben, was man erwartet: Schwedischen Death Metal, der in den letzten 20 Jahren keinerlei Entwicklung durchgemacht hat. Da ist es schwierig, mal Alben auszumachen, die aus der schier unendlichen Masse an durchschnittlichen Veröffentlichungen herausragen.

Und da kommen MORDBRAND ins Spiel. Der Name bedeutet genau das, was du vermutest, schwedisch kann so einfach sein. Aber die nächste Vermutung, die da „Black Metal“ lautet, ist falsch. Seit 2006, einigen 7“ und EPs brandschatzen sich die Männer aus Karlstad durch den schwedischen Death-Metal-Untergrund, um mit „Imago“ endlich ihr Debüt vorzulegen. Das ist natürlich auch nur die halbe Wahrheit, da man eigentlich ein Original ist und seit den Achtzigern mit Bands wie GOD MACABRE oder zuvor MACABRE END unterwegs ist.

Das Trio weiß also genau, was es macht und das Ergebnis ist exzellent. MORDBRAND spielen ohne Frage unverwässerten Schwedendeath, simpel, leicht crustig und im altbekannten Soundgewand. Aber MORDBRAND gehen einen kleinen Schritt weiter, ohne das Territorium wirklich zu verlassen. Denn „Imago“ spielt mit sehr vielen kleinen Melodien in den Bolz-Riffs, die sofort im Ohr bleiben. Allein die Horrorfilm-Frauenchöre in „Revelate“ verursachen ein wohliges Schaudern, das sich durch beinahe alle Songs von „Imago“ zieht. Nimm die packende Melodien in „Join Them In Thralldom“, das simple groovende „That Which Crawls“, das doomige „Bastion Of Blood“ oder die Hochgeschwindigkeitsgeschosse „Their Name Are Myriads“ oder „Hording The Grotesque“, immer Death-Metal der Oberklasse. Allein die namensgebende Soundkollage vor dem abschließenden „Sever The Limbs That Grace“ wirkt irgendwie deplatziert und stört an dieser Stelle den Fluss des Longplayers.

FAZIT: Immer wieder kommen unbekannte Bands unverhofft mit erstklassigen schwedischen Death-Metal-Alben um die Ecke. MORDBRAND sind solch ein klassischer Fall. Punkt.

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.06.2014

Tracklist

  1. Revelate
  2. Join Them In Thralldom
  3. That Which Crawls
  4. Their Name Are Myriads
  5. Hoarding The Grotesque
  6. Bastion Of Blood
  7. The Spawning (Born Of Rot)
  8. Imago
  9. Sever The Limbs That Grace

Besetzung

  • Bass

    Björn Larsson

  • Gesang

    Per Boder

  • Gitarre

    Björn Larsson

  • Keys

    Björn Larsson

  • Schlagzeug

    Johann Rudberg

Sonstiges

  • Label

    Doomentia Records/Deathgasm Records

  • Spieldauer

    37:51

  • Erscheinungsdatum

    15.05.2014

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