ORIGIN OF ZED spielen Thrash wie Opel Autos baut: zuverlässig, solide, öde. Der Vergleich passt, weil Opel gerade mit einer großen Werbekampagne versucht, sein Langweiler-Image loszuwerden. Bei ORIGIN OF ZED soll eine Comic-Hintergrundstory über "vier Alter Egos und ihren ewigen Feind Zed" die Substanzlosigkeit der Musik verdecken.
Doch was nützt eine durchdachte Comic-Story, wenn man ansonsten Nullkommanichts zu sagen hat? Die Musik von ORIGIN OF ZED ist so vorhersehbar und in allen Belangen ausgelutscht, dass leidenschaftliche Thrash-Fans es als Zumutung empfinden werden. Von der ungezügelten Ich-lauf-dir-übers-Gesicht-Energie, die sich aus Punk und Hardcore speist und Thrash zum hyperaktiven Halbstarken unter den Metal-Genres macht, bleibt nicht viel übrig, wenn eine Band hörbar bemüht ist, nichts Eigenes zu schaffen. ORIGIN OF ZED gehen auf Nummer sicher, wiederholen Bewährtes und machen Musik, die so harmlos wie seelenlos ist.
Aber das ganze Gezeter bringt eh nichts, schließlich haben genug Bands bewiesen, dass die gepflegte Langeweile auch in der Metal-Szene ihre Anhänger findet. Manche Menschen schwimmen im Urlaub gerne nackt mit Alligatoren, andere machen lieber Kreuzfahrten. Und so wie Opel keine schlechten Autos baut, sondern unaufregende, machen ORIGIN OF ZED keine schlechte Musik: Ihr Debütalbum ist ein Riff-Feuerwerk mit druckvollem Sound – bei dem einfach nichts wirklich aufhorchen lässt. Einzig die Stellen mit dem Klargesang, die kann man wirklich nicht schönreden, die sind fürchterlich.
FAZIT: Für 12-jährige Metal-Einsteiger gut geeignet.
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.07.2014
S.O.D.
Z.K.
L², Z.K.
N.C.
Aural Attack Productions
56:37
25.07.2014