Hinter ORDO INFERNUS verbergen sich vier erfahrene schwedische Musiker (der bekannteste dürfte Sebastian Ramstedt von Black Trip, ehemals auch Nifelheim und Necrophobic sein), die Death Metal zocken. So weit, so gewöhnlich, auffällig ist dabei jedoch, dass man auf "Invictus Et Aeternus" nicht dem typisch schwedischen Sound frönt, sondern deutlich globaler klingt. So wie europäischer Death Metal in den 90ern eben klang.
Hier und da fühlt man sich an Gorfest erinnert, besonders die grollenden Growls sind denen eines Jan-Chris de Koeijer öfter mal ähnlich. Weil auch das technische Niveau bei ORDO INFERNUS recht hoch ist, ohne dass man aber der Frickelei verfallen würde, dürften sich Hörer von Behemoth ebenfalls angesprochen fühlen. Insgesamt hat "Invictus Et Aeternus" ziemlich ordentlich bollernden Death Metal zu bieten, der hauptsächlich auf das Riff setzt, Melodien dabei aber nicht vernachlässigt. Sie dominieren nur nie. Die Songs sind recht abwechslungsreich gestaltet, häufige Tempowechsel sind dabei an der Tagesordnung. In "Io Saturnalia" wissen thrashige Ansätze zu gefallen, "Tunica Molesta" pendelt zwischen technisch und atmosphärisch. Die Erfahrung der beteiligten Musiker hört man jederzeit, songschreiberische Höhepunkte finden sich im walzenden "Divinatio Tusculana" sowie dem melodischer ausgearbeiteten "Decimato". Übrigens sind nur die Songtitel selber in lateinisch gehalten, in den Songs selber geht es englisch zu.
Der Sound von "Invictus Et Aeternus" ist transparent und kraftvoll, die Gitarren könnten jedoch ein bisschen mehr Crunch vertragen und in den Höhen ist der Drumsound ein bisschen steril geraten. Das schmälert den guten Eindruck des Debüts aber kaum.
FAZIT: Keine weltbewegende, aber ziemlich solide Death-Metal-Kost, die nicht krampfhaft oldschoolig klingt.
Punkte: 10/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.10.2014
Tony Freed
Sebastian Ramstedt, Hempa Brynolfsson
Janne Björkenfjäll
Doomentia/Cargo
48:20
29.08.2014