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Overland: Epic

Stil: AOR

Cover: Overland: Epic

Ex FM-Mann Steve OVERLAND steht wohl im kreativen Saft, wenn man betrachtet, wo er sich neuerdings überall verdingt. Wo sein Name allerdings im Vordergrund prangt, sollte alles umso eindeutiger Hand und Fuß haben, was man "Epic", seinem neusten Erzeugnis, in beschränktem Umfang auch attestieren darf.

Beschränkt deshalb, weil sich OVERLAND schlichtweg nur marginal von zum Beispiel SHADOWMAN unterscheiden, was die Frage aufwirft, warum der Mann unter verschiedenen Flaggen segelt, aber wie dem auch sei: Der energetische AOR, dessen Rock-Komponente auch tatsächlich vorhanden ist, gefällt über weite Strecken und geht fies ins Ohr, wie es sich für diesen Stil auch geziemt, wobei der Titel "Radio Radio" geradezu programmatisch zu verstehen ist. Ohrwürmer über Ohrwürmer ...

Das Spektrum reicht dabei von halb poppigem Stechschritt ("Down Comes The Night") bis zu unverhohlen glatten Oberflächen wie "If Your Heart's Not In It", doch wie gesagt: "Epic" schiebt im gegebenen Rahmen immer noch zur Genüge. Produziert wurde die Scheibe von Mike Slamer (SEVENTH KEY, STEELHOUSE LANE) und Christian Wolff (unter anderem VICTORY), die auch dafür sorgten, dass die üppig eingesetzten Keyboards die Grundhärte niemals aufweichen, falls selbiges nicht ohnehin gewünscht wurde wie in den zarten Momenten "Stranded", "If Looks Could Kill" und "Liberate My Heart", dessen Hook derbe an irgendeinen Eighties-Gassenhauer erinnert, bloß dass sich dem Rezensenten Name und Urheber desselben partout nicht einfallen wollen.

Zum Ende hin wird "Epic" sogar richtig stark, beginnend mit dem breitbeinigen "Rock Me" über den Antreiber "So This Is Love" hinweg zum breiten und dicken, aber auch wehmütigen "Wild", bevor "The End Of The Road" auf wiederum sanfte Weise abschließt. Erwartbar rund und überraschungsarm, aber eben gekonnt, wie es nur wenige von sich behaupten dürfen.

FAZIT: Wenn es um AOR geht, der kein Wässerchen trüben kann und dennoch relativ unkitschig bleibt, ist Steve OVERLAND eine der ersten Adressen, also dürfen junggebliebene Altfans und Neuankömmlinge auf Planet Plüsch gleichermaßen zugreifen und sich auch am uns nicht verfügbaren Bonus "Time For Letting Go" erfreuen.

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 17.02.2014

Tracklist

  1. Radio Radio
  2. If Looks Could Kill
  3. Stranded
  4. Rags To Riches
  5. Liberate My Heart
  6. Down Comes The Night
  7. If Your Heart's Not In It
  8. Rock Me
  9. So This Is Love
  10. Wild
  11. The End Of The Road

Besetzung

  • Bass

    Larry Antonino

  • Gesang

    Steve Overland, Billy Trudel, Billy Greer

  • Gitarre

    Christian Wolff, Mike Slamer

  • Keys

    Mike Slamer, Billy Trudel

  • Schlagzeug

    Jay Schellen

Sonstiges

  • Label

    Escape

  • Spieldauer

    47:31

  • Erscheinungsdatum

    21.02.2014

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