Allmählich wird es albern, sich zur Beschreibung von OWL auf gewisse Schweizer Vorreiter für dunklen Metal zu beziehen, denn die Nordrhein-Westfalener spielen längst ihren eigenen, sicherlich nicht einflussfreien Stil und gefallen auch mit ihrer neuen EP, die stilistisch allenthalben Feinabstimmungen am charakteristischen Sound des Projekts vornimmt.
"Into The Absolute" etabliert vorneweg das schleppende Element in OWLs Musik, was "Unearthly Arcana" zum Schluss wieder aufgreift, obschon das versonnene, fast positive Ende dieses Stücks überrascht. Dazwischen verblüffen immer wieder schwebende Parts, die derart harmonisch in ein finsteres Gesamtbild einzuflechten erst noch jemand nachmachen muss. Der unverkennbare Gitarrensound und die markante Stimmführung, ob gallig oder verhalten melodisch, garantiert rasche Einfindung, gleichzeitig da "Into The Absolute" auch langfristig spannend bleibt: "We Ascend as We Fall" rast, zeigt OWL aber auch sehr harmonisch und wirkt flächig, wohingegen man "Apparition" als Art Postrock- oder Soundtrack-Zwischending mit Höhepunkte herauszögernder Wirkung bezeichnen darf.
FAZIT: Alles beim Alten im Hause OWL und dennoch keine schnöde Tagesordnung - so lässt sich "Into The Absolute" als Vorgeschmack von was auch immer oder Nachklang auf bisheriges Donnergrollen zusammenfassen. OWL bleiben weiterhin eine Marke und Klasse für sich, wenn es um dunklen Metal ohne sklavische Verbeugung vor ewig gleichen alten Helden geht.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.05.2014
Christian Kolf
Christian Kolf
Christian Kolf
Christian Kolf
Patrick Schroeder
Zeitgeister
18:27
12.05.2014