Mal wieder etwas Interessantes aus Großbritannien. PATRONS' Musik lebt von der fragilen Stimme ihres Frontmanns und lässt sich irgendwie noch im "alternativen" Stilfeld ansiedeln, quasi in Ermanglung besserer Kategorisierungsmöglichkeiten.
Die drei Stücke dieser EP klingen recht roh und leben von schroff angezerrten, teils dissonanten Gitarrenmotiven, zahlreichen Breaks und Textreichtum. Narrativ ist das Ganze jedoch nicht zu verstehen, sondern fahrig und dringlich imn Drang der Musiker, sich mitzuteilen. AT THE DRIVE-IN dürften einen starken Einfluss auf PATRONS geübt haben, und wo "Rituals" noch ziellos anmutet, läuft die Combo mit "Movement" richtig warm und reicht einen teils wiegenden, teils nach vorne stürmenden Schwelge-Song ein, den man anhand seiner Struktur wiedererkennt und gerne noch einmal hört. Hinsichtlich "Little Victories" gilt das Gleiche, bloß dass sich das kompositorische Prinzip zwischen Misston und Melodie in dieser Form noch zu rasch abnutzt.
Ein ganzes Album in diesem Fahrwasser möchte man in Ermanglung von Griffigkeit und aufgrund der einseitigen Stimmungslage der Band eigentlich nicht hören.
FAZIT: Gut gemeint und expressiv, oftmals aber zu ungestüm zeigen sich PATRONS mit dieser Visitenkarte. Ihr Emo im ursprünglichen Sinn krankt an der über Gebühr hervorgekehrten Leidenschaft der Protagonisten, da selbige bei allem Kummer mitunter den Song als solchen vergessen.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 24.03.2014
Danny, Mark, Olly, Corby
I Hate It Records
11:54
28.03.2014