Zurück

Reviews

Port Mone: Thou

Stil: Folkjazzklassikdroneirgendwas ...

Cover: Port Mone: Thou

Wurzelmusik ohne offensichtlich folkloristische Ansätze: Diese Weißrussen bieten traditionelle Akkordeonklänge, vermengt mit Ambient-Ansätzen, harmonischem oder dissonantem Lärm und fast klassisch liedhaftem Material, was für uns hier wie aus dem Nichts kommt und verboten spannend klingt.

Die Soggewalt des drönenden Gebläses kommt am ehesten im Titelstück zum Tragen, aber das ist nur eine von vielen Facetten dieser Scheibe. PORT MONE klingen oft perkussiv hypnotisch bis schlingernd (das rasselnde "Vena", "Am" und "Meeting"), seltener schwebend jazzig wie im knappen Abschluss "Notus", aber dennoch deutlich nach der ursprünglichen Philosophie ebendieses Stils.

Ausreißer hingegen sind das euphorisch torkelnde, dann rhythmisch zerfasernde "Nina" ein aufregender Höhepunkt, und das hämmernde bis stolpernde "Port" als längstes Stück. "The Words" groovt sogar richtiggehend mit Bass, und das sich langsam aufbauende "Liturgy" klingt tatsächlich sakral,

FAZIT: PORT MONE sind eine Entdeckung wert: Das Ensemble aus Minks erstaunt mit Kompositionen zwischen experimentell und liedhaft, die immerzu vertraut tönen, einem unentwegt anschwellenden und abklingenden Strudel mit Suchtwirkung wie bei den späteren TENHI etwa, bloß völlig anders in Szene gesetzt.

Punkte: 13/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 06.08.2014

Tracklist

  1. Meeting
  2. Vena
  3. Nina
  4. Port
  5. The Words
  6. Liturgy
  7. Thou
  8. Am
  9. Notus

Besetzung

  • Bass

    Aleksey Vanchuk

  • Schlagzeug

    Sergey Kravchenko

  • Sonstiges

    Alexey Vorsoba (Akkordeon)

Sonstiges

  • Label

    Hevhetia

  • Spieldauer

    48:55

  • Erscheinungsdatum

    01.08.2014

© Musikreviews.de