SHEZOO sind eine schweizer Truppe, bei der - der Bandname drückt es irgendwie schon aus - die Weiblichkeit im Line-Up überragt. Dennoch wird auf "Change" im Gros kraftvoller, erdiger Hard Rock geboten, den man ganz gut an einer Schnittmenge anderer Schweizer Bands festmachen kann. Von KROKUS kommt der Dirt im Hard Rock, von GOTTHARD die melodiösen Merkmale und von GODIVA die geradlinige Power. Insgesamt agieren SHEZOO aber schon recht eigenständig.
Die Stücke gehen gut ins Ohr, was an der straighten Marschrichtung, eingängigen Hooks und einigermaßen hymnischen Höhepunkten liegt. Trotzdem fehlt mir im Songwriting so etwas wie das besondere Händchen zu regelrechten Hits. Manchmal sind die ersten Ansätze auch besser, als es dann der gesamte Song halten kann. Z.B. bei "Live And Let Live" oder "Hero" fällt mir dies auf. Da wäre noch mehr drin gewesen. Tracks wie "Change", "The Winner", "Save Us" und "Salvation" gehen dagegen als gute Hardrocker durch. Die emotionaleren Songs "Remember Me" und "Black Tears" sind natürlich Ansichtssache, im Kontext des rockigen Albums wirken sie für mich ein bisschen wie Fremdkörper, und zweiterer ist auch kompositorisch eher ein Tiefpunkt.
Handwerklich gibt es soweit nichts zu bemängeln. Natacha hat eine amtliche Rockröhre, so dass man einige mal überlegt, ob man es nicht doch mit einem Sänger zu tun hat. Als kleiner Nachteil ihres dunklen Stimmklangs erscheint mancher Refrain in Punkto Ausdruckskraft nicht bis ins letzte Quentchen ausgereizt. Instrumentell ist alles im grünen Bereich.
FAZIT: Insgesamt ist "Change" ein solides Album, welches Freunde des traditionellen Hard Rock ruhig mal antesten können. SHEZOO haben aber auch noch jede Menge Luft nach oben.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.06.2014
Joey
Micha
Natacha
Dana
Sonic Revolution
50:35
25.04.2014