Wäre „Reflections“, das zweite Album der französischen Gothic-Symphonic-Death-Metal-Band SILENT OPERA, ein Basic-Programm aus den frühen Computer-Zeitalter der 80er-Jahre, der Aufbau dieses Programms wäre in etwa so:
10 Play „loud“
15 tinkle
20 Play „silent“
25 tinkle
30 Play „fast“
35 tinkle
40 Play „slow“
45 tinkle
50 Play „hard“
55 tinkle
60 Play „gently“
65 tinkle
70 Play „sweet“
75 tinkle
80 Play „dark“
85 tinkle
90 Go to 10
Was SILENT OPERA zu Gehör bringen, ist seit spätestens zwölf, eher 15 Jahren, ein alter Hut. Alles, was Combos wie THEATRE OF TRAGEDY in den 90er-Jahren zunächst perfektionierten und zahllose Kopisten später zu Tode produzierten, ist hier in höchstens mittelmäßiger Ausführung vorhanden: Death-Metal-Growls und -Riffs, (dünnes) Frauenstimmchen, kitschige Melodien, elegische Keyboard-Sinfonien, permanente Wechselspielchen aus laut-leise oder finster-hell – alles schon hundertfach dagewesen und mindestens 99fach besser dagewesen.
FAZIT: Die Armee an Female-Fronted-Gothic-Metal-Outfits schien bereits entscheidend geschlagen. War es doch nur ein vorübergehender Rückzug? Wehret den Wiederanfängen!
Punkte: 5/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.02.2014
Olivier Sentenac
Laure Laborde, Steven Schriver
Romain Larregain
Laura Nicogossian
Jon Erviti
Massacre Records
54:00
21.02.2014