SISTER sind eine schwedische und ziemlich reizlose Version der MURDERDOLLS. Was der Kollege Lutz Koroleski über das erste Album dieser Truppe geschrieben hatte, trifft auch auf den Nachfolger zu: "völlig abgedroschene 08/15-Riffs und 'wir-wiederholen-einfach-viermal-hintereinander-den-Songtitel'-Refrains, untermalt von 'Hey, Hey, Hey'-Chören."
Das einzig Interessante an SISTER ist das äußere Erscheinungsbild, das irgendwo zwischen Gothic und Glam angesiedelt ist. Allerdings entsteht der Eindruck, dass die Inspiration für Image und Musik vor allem von der Plattenfirma ausgeht. Das Gesamtpaket SISTER wirkt, als sei es mit mehr Berechnung als Leidenschaft zusammengeschnürt worden, um einen möglichst großen Kreis von Heranwachsenden in der Selbstfindungsphase anzusprechen. Dafür spricht jedenfalls die routinierte Lustlosigkeit, mit der das Material auf "Disguised Vultures" vorgetragen wird.
Hinter den ersten beiden Nummern steckt noch ordentlich Druck, danach wird’s zum Verzweifeln öde. Alles, wirklich alles auf diesem Album hat man woanders schon gehört, und zwar besser, spannender und härter. Provokation und musikalischer Anspruch werden hier nur so weit getrieben, wie sie einer erfolgreichen Vermarktung des Produktes nicht im Wege stehen – oder können SISTER wirklich nur so wenig, wie sie hier vorführen?
FAZIT: Bäh.
Punkte: 6/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.01.2014
Rikki
Jamie
Tim
Cari
Metal Blade
41:01
24.01.2014