Auf ihrem dritte Album lassen sich die aus dem niederländischen Nimwegen stammenden FRUIT OF THE ORIGINAL SIN nichts Neues einfallen, sondern spulen ihre Mischung aus straightem Rotzrock und Industrial-/Electro-Untertönen mit einigen Defiziten ab, was Genre-Fans sicherlich genügt - auch in Ermanglung vieler Alternativen -, aber objektiv betrachtet wenig ertragreich ist.
"The Black Lodge" wird von mitunter fuzzigem Synth Rock der Marke BLUE STAHLI bis PROJECT PITCHFORK light geprägt, wofür man insbesondere das Vorzeigestück "Anxiety" oder das hämmernde "Exit Lines" als Belege heranziehen darf. Diesem leidlich interessant gestrickten Stoff gegenüber stehen spritzigere Tracks wie das getragen epische "The Path to The Black Lodge", das rhythmisch verquere "Turn Around" und das melodramatische "Charcoal Teeth".
Abgesehen vom flotten Doppel aus "Kali" und "Vapor Trails" verbleiben FRUIT OF THE ORIGINAL SIN in tanzbaren Rhythmus- und Tempo-Gefilden, wobei der kompositorische Gehalt maximal durchschnittlicher Natur ist. Würde Bandkopf Freek Philippi stimmlich nicht so häufig an seine Ausdrucksgrenzen gelangen, könnte die Band dieses Manko mit kaschieren. Die Energie hat sie; was fehlt, ist ein Frontmann von mitreißendem Format, dann braucht das Songmaterial kein Überknaller zu sein.
FAZIT: "The Black Lodge" bietet textlich nicht tiefschürfenden, musikalisch mediokren Rock zwischen Straßenköter und Discolöwe, der wegen spannungsarmer Arrangements und einseitiger Stimmführung ein ums andere Mal vor sich hin plätschert.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 14.07.2015
Andre Kaysers
Freek Philippi
Freek Philippi
Freek Philippi, Thomas Merkle
Florian Metz
Eigenvertrieb
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10.07.2015