Für ihr Debüt haben sich die Schweizer JOHNNY FONTANE AND THE RIVALS unter anderem Verstärkung von Gitarren-Promi Vinnie Moore geholt (während der Ballade "Tell Me"), aber im Bereich Heavy Bluesrock steht "Lemme Tell Ya!" sicher auf eigenen Beinen, solange man nicht allzu viel Wert auf Originalität legt.
Die Gruppe changiert abwechslungsreich zwischen kompositorischen Standards (die Pentatoniker "Black Cadillac" und "Like A Real Man") und Aufmerksamkeit erregenden Farbtupfern, beispielsweise dem Bläser-Shuffle "Hands On You" und dem langen Slow-Blues-Instrumental "This Ain't Mississippi" mit Justina Lee Brown als weiterem Gast. Mitunter ("Not Close Enough" und die zweite/dritte Ballade "I'm Gonna Die"/"Life Is Beautiful") wildert man am Mainstream-Rand, wobei Gary Moores derart gestaltete Phase in den Sinn kommt, nicht zuletzt angesichts der offensichtlichen Hommage "Garymental"
Neben diesem Highlight sind hervorzuheben: das gospelige "Help Me", die Uptempo-Nummer "Too Big To Fail" und das von Kollege Marco Pantherra begleitete "Steam Train" zum Schluss, eine waschechte Südstaaten-Nummer mit Mundharmonika als runder Abschluss einer durchweg abgefeimt inszenierten Genre-Scheibe.
FAZIT: Überraschungen raus, Hörspaß rein - JOHNNY FONTANE AND THE RIVALS spielen den Bluesrock-Schuh runter wie viele, liefern dabei aber gute Songwriting-Kost ab und gefallen nicht nur wegen Frontmann Toms Stimme, sondern auch aufgrund der durchweg saftigen Orgel-Sounds. Darf man als Szene-Freund also haben.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.01.2015
Christian Spahni
Tom Marcozzi
Tom Marcozzi
Philipp Lüdi
Lukas Zürcher
Wanted Men
53:35
23.01.2015