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Mein Kopf ist ein brutaler Ort: Brutalin

Stil: Hardcore / Groove Metal

Cover: Mein Kopf ist ein brutaler Ort: Brutalin

Fein, diese Frankfurter Krawalleros haben nach ihrer EP eine ganze Schippe zugelegt, und zwar in allen Belangen: "Brutalin" ist ein sehr cooler Bastard aus groovigen Riffs wie im sogenannten Southern Metal, ertragbaren deutschen Texten und authentischer Hardcore-Wut geworden … unverkennbarer Eigensinn inklusive.

MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT bieten im Rahmen ihres an (mittlerweile) Seltenheiten wie PRO-PAIN angelehnten Stil mit zwei Sängern verhältnismäßige Abwechslung, zumal sie relativ großen Wert auf Dynamik legen und bei aller Simplizität sehr dynamisch komponiert haben. Dem kommen die zahlreichen Breaks ebenso entgegen wie die eingestreuten Gesangspassagen melodischer Art - und sogar gekonnte Gitarrensolos gibt es zu hören.

Darüber hinaus braucht man aber kein Musikstudium zum Genuss dieser durchweg unterhaltsamen Platte: schnörkellos mit Gang-Shouts versehen, ohne dass man unangenehm auf die dicke Hose zeigen müsste, und mit einer Menge Fun bei gleichzeitigem Ernst und Zielstreben. Ironie (das Outro …), Energie und Eingängigkeit kompensieren mangelnden Feingeist, gleichwohl die Herren wie gesagt keine unvermögenden Songwriter sind - und überhaupt braucht man solchen Stoff mitunter, wo doch die verkrampfte Intellektualisierung im Rock immer weitere Kreise zieht. Ergo: MEIN KOPF IST EIN BRUTALER ORT eine Chance geben.

FAZIT: "Brutalin" ist das Schärfste im bereich deutschsprachiger Zerrgitarren-Mucke seit langem. Wer auf Groove Metal steht, muss MKIEBO spätestens jetzt kennen, fertig.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 28.11.2015

Tracklist

  1. Zahltag
  2. Zu Allem Bereit
  3. Ich Bereue Nichts
  4. Sturm Im Wasserglas
  5. Kopflast
  6. Atemzug
  7. Wohlfuhlzone
  8. Verbrannte Flugel
  9. Konigreich
  10. Outro

Besetzung

  • Bass

    Jürgen

  • Gesang

    Christian, Patrick

  • Gitarre

    Ralf, Attila

  • Schlagzeug

    Joni

Sonstiges

  • Label

    36:54

  • Spieldauer

    Finest Noise / Timezone

  • Erscheinungsdatum

    27.11.2015

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