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Midriff: Doubts & Fears

Stil: Alternative / Rock

Cover: Midriff: Doubts & Fears

Zweite Platte, Tagesordnung wie gehabt: Die Österreicher MIDRIFF sind nach wie vor in klassischer Trio-Besetzung mit ihrem zweiten Album noch stärker geworden, was die Hit-Dichte ihrer Musik angeht. Die satte Produktion von "Doubts & Fears" setzt den innerhalb des gegebenen Genre-Rahmens maximal abwechslungsreichen Stücken die Krone auf, wobei Sänger Paul (jawohl, und Drummer) die Rolle des emotionalen Anknüpfpunktes mit dem Publikum zufällt.

Modern Hardrock, Neo Grunge oder US-Breitwand-Gitarrenmusik - egal wie man es nennen möchte, lässt sich nicht mehr neu erfinden, aber so glaubwürdig wie MIDRIFF - dank ihres Frontmanns eben, der keiner ist - klingen nur wenige Bands in diesem Metier. Man hat auch beim Hören von "Doubts & Fears" nie das Gefühl, es mit Lippenbekenntnissen der Macher zu tun zu haben, weder in Form etwaiger musikalischer noch textlicher Floskeln.

Dabei betreifen MIDRIFF keine Wissenschaft, sondern berufen sich auf Hausmannskost, bloß dass diese halt packt und darum sehr gut schmeckt. "Playing A Role", dem wohl METALLICAs "Sad But True" als Blaupause diente, steht der Ballade "Mind's Health" oder dem ähnlich gearteten "Death Row" gegenüber, treibende Tracks wie der Opener und das mit flammenden Leads ausgestattete "Safehouse" dem in beiden Versionen ergreifenden "Long Gone".

Speziell die vielen ruhigen Momente - sie nehmen der Power der Platte wohlgemerkt nichts - garantieren auch trotz der beachtlichen Spielzeit anhaltende Freude am Album, was angesichts der eindeutigen Stilrichtung von MIDRIFF ein Wunder darstellt. Tatsächlich fällt nicht einmal hinten raus irgendein Stück von der Ladefläche. Kunststück? Kunststück.

FAZIT: Die MOTORJESUSse, BRAND NEW SINs und THE NEW BLACKs dieser Rockwelt müssen sich warm anziehen, wenn die Band mit dem Wortwitz im Namen zum Tanz bittet. Viel besser als "Doubts & Fears" wird in diesem Jahr nichts mehr in diesem Bereich, schon gar nicht aus den Vereinigten Staaten.

Punkte: 12/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 01.06.2015

Tracklist

  1. Outcry
  2. Playing A Role
  3. Only A Pawn (In His Game)
  4. Long Gone
  5. Mind's Health
  6. Safehouse
  7. Death Row
  8. What's Left
  9. In My Cage
  10. Regular Monster
  11. Less Than Expected
  12. I Can't Say
  13. Soul To Burn
  14. Long Gone (Acoustic)

Besetzung

  • Bass

    Jeremy Lentner

  • Gesang

    Paul Henzinger

  • Gitarre

    Joshua Lentner

  • Schlagzeug

    Paul Henzinger

Sonstiges

  • Label

    Office4Music

  • Spieldauer

    69:14

  • Erscheinungsdatum

    29.05.2015

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