Aus Luxemburg kommt dieses ausgesprochen international beziehungsweise explizit britisch anmutende Projekt, das mit Trip-Hop- und recht harschen Dub-Elementen einen ganz eigenen und packenden Klangkosmos aufwirbelt … markante Frauenstimme inklusive.
Chanteuse Claudine hat sie alle drauf: den Vamp, die Naive ("Ribbons"), die Verletzte ("A Mole Like a Breadcrumb") und Aggressive. Unterdessen gestaltet sich der musikalische Unterboden eben, aber nicht glatt. Da gibt es regelrechte Songwriter-Stücke ("The Hill", "Ricochet") wie cineastische Momente für die Soundtracks eines Hollywood-Paralleluniversums und auch gluckernde Swinger wie "Thumb" mit Samples und Akustikgitarre. Der Verbund von Elektronik und Analogem oder Natürlichem gelingt MONOPHONA trefflich, nachzuhören insbesondere in "Heavier Slower".
Dieses Stück und das ein wenig an KOSHEEN erinnernde "Forest of Wonders" sind die am leichtesten zugänglichen auf "Black On Black", einem passend betitelten Album für diese hoffnungsfrohe Band, die eigentlich landesübergreifend von sich reden machen müsste. Der allgemeine Tenor lautet bei aller Abwechslung Düsterkeit. Davon zeugen vor allem das brodelnde und nur selten gelöste "Yes Yes" sowie
treibende Single- und Titelstück, aber das war und ist allzeit en vogue - warum also nicht mal was Großes aus unserem Nachbarherzogtum?
FAZIT: Origineller Stoff für Freunde von Tricky, Beth Gibbons und Konsorten oder FAITHLESS, der eine Menge Hörer verdient hat.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 19.01.2015
Claudine
Claudine
Claudine
Jorsch
Chook (Produktion)
Kapitän Platte
38:34
30.01.2015