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Ånd: Aeternus

Stil: Black Metal

Cover: Ånd: Aeternus

Berlin hat sich längst zur Hochburg zeitgemäßer Extrem-Metal-Mucke vor allem aus dem schwarzen Spektrum gemausert, und nach den rasenden SUN WORSHIP folgt mit ÅND ein atmosphärischer Nachbar, dessen aktuelle Standortbestimmung ungleich atmosphärischer ausfällt. Das ist nie originell, klingt immerzu sorgsam komponiert und genügt darum gehobenen Ansprüchen, ohne vollends zu packen.

Mit immerzu leicht angezerrten statt im totalen Overdrive gefahrener Gitarren erinnern ÅND oftmals an SECRETS OF THE MOON während ihrer "Seven Bells"-Phase (uns später), wobei die harmonische und melodische Sprache der Hauptstädter allerdings eine andere ist. In puncto Hooks geht es bei ihnen sowieso knauserig zu, wohingegen man sich gut anhand der deutschen Texten durch die meist schleppenden Klangkulissen hangeln darf. Die Kürze macht bei "Aeternus" tatsächlich die Würze aus, denn …

… in weniger als einer halben Stunde zeichnen ÅND unheilvolle Stimmungsbilder, die eher den Eindruck eines in sich geschlossenen Gesamtwerks hinterlassen, als eine Sammlung für sich stehender Songs zu markieren. Die Band könnte ruhig häufiger auf die Tube drücken (höre "Schatten"), denn dann wirkt ihre Musik fast ergreifend.

FAZIT: Stimmungsmache im Black-Metal-Gewand - ÅND vermitteln nicht den Eindruck, irgendwelchen Ideologien oder wie auch immer geartetem Okkultismus aufzusitzen, sondern muten insgesamt im Guten wie Schlechten (je nach Einstellung des Hörers) nihilistisch. "Aeternus" bewegt sich niveauvoll im Sog vieler Bands, die etwa Debemur Morti unter Vertrag nehmen.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 03.11.2016

Tracklist

  1. Auferstehung
  2. Verstoßene
  3. Niedertracht
  4. Illusion
  5. Dämmerung
  6. Schatten
  7. Heimkehr

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    This Charming Man

  • Spieldauer

    25:53

  • Erscheinungsdatum

    04.11.2016

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