Typisch norwegisches Zeug, das: Bjørnar E. Nilsen ( Vulture Industries-Kopf) ist schon seit einem Jahrzehnt mit diesem Soloprojekt am Start und bringt nach einer MCD mit einiger Verzögerung sein erstes Album heraus, das im Zeichen seiner Hauptband steht und auch im Sinne ihrer Verwandten zu begreifen ist.
Auf der Grundlage eines leicht kratzigen und darum im Black Metal wurzelnden Sounds spielen BLACK HOLE GENERATOR teils psychedelisch anmutende Songs mit Stilelementen aus der progressiven Sparte des Genres Nummer eins ihrer Heimat, wobei der Jahrmarkt anders als etwa bei Arcturus weitgehend unbesucht bleibt. Die Gäste Arve Isdal (Gitarrist von Enslaved, Audrey Horne) und Gjermund Fredheim von Taake machen “A Requiem For Terra” keineswegs mehrheitsfähig, sondern in seiner doomigen Anlage mitunter zum unfreiwilligen Gegenstück der bei der Mehrheit unliebsamen (und verflixt interessanten) CANDLEMASS-Ära “Dactylis Glomerata”, wobei Nilsen in Sachen Songwriting eine Schippe hätte drauflegen können. So ansprechend und gewollt ausgefuchst manches auch klingt, bleibt es abgesehen vom Highlight ‘Beneath A Chemical Sky’ weder hängen, noch weckt es nennenswerte Gefühle, die zum wiederholten Hören zwingen würden.
FAZIT: Gebrauchsmusik auf hohem Niveau irgendwie – füllt halt die Stille. BLACK HOLE GENERATOR spielen sich als vermeintliche "Avantgarde" mit einer nichtssagend zusammengeklebten Scheibe aus guten Ideen in die Bedeutungslosigkeit. Überambitionierter Ambient der anderen Art, der nur bisweilen die Ohren spitzen lässt.
Punkte: 8/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.11.2016
Dark Essence / Karisma
45:54
28.10.2016