Brooklyn? Seine Herkunft hört man KEVIN DEVINE auf seinem neuen Werk nicht an, denn die Stücke verbinden die amerikanische Liedtradition mit Frohsinn in hohen Dosen, weshalb man sie fast den Power Pop-Kings CHEAP TRICK anheimstellen kann.
FOALS, um ein aktuelles Beispiel zu bemühen, passen auch ganz gut als Referenz, wiewohl “Instigator” mehr klassische Tugenden mitbringt als das Material jener. Der facettenreiche Solokünstler leiert sich fast schon zu übermütige Dur-Melodien aus den Stimmritzen, während stilistisch ebenso Anklänge bei schrulligem Grunge Marke MUDHONEY oder den Indie-Riesen DINOSAUR JR. zu verorten sind, vor allem hinsichtlich der kantigen Minimal-Tonfolgen, die die Gitarre zu Gehör bringt. Dabei gedenkt “Instigator” dem 15. Jahrestag von 9/11 (die Single ‘No History’) und wurde (aha) von John Agnello (SONIC YOUTH) produziert, was den Sound nahelegt, der sich ergeben hat. Davon unabhängig stehen die Songs auf eigenen Beinen und würden auch vorm Lagerfeuer zünden, wiewohl es DEVINE oft krachen lässt und Synthesizer-Klänge geltend macht.
FAZIT: Sollte dies ein Fanal gegen Angstmacherei und Depression in seinem Land sein: Bravo! KEVIN DEVINEs wandelbares Schaffen hat mit "Instigator" ein Album abgeworfen, an dem sich der Mann fortan messen lassen muss. Kurzum - Karrierehighlight bisher.
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 12.12.2016
Big Scary Monsters / Alive
Big Scary Monsters / Alive
11.11.2016