AARRGGHH, Provo-Party-Metal at it's best, um das Fazit vorwegzunehmen. Ich bin sicher, dass polnische konservative Kräfte dem Quartett aus Sosnowiec die Pest und den Teufel an den Hals wünschen, aber nein, sinnlos, da wären die Herren ja direkt zuhause. Vielleicht sollten die Hüter des guten Geschmacks und Anstandes eher mit Weihwasser spritzen oder ihren THC-haltigen Weihrauch schwenken.
Anyway, MENTOR spielen munter zum Tanze auf und wenn oben steht „Thrash, Stonerrock und Punk“, dann ist es genauso gemeint. Den größten Teil der Songs bilden schmissige Thrashriffs, die immer wieder im Midtempo in eben Stoner-Läufen Marke DOWN münden und die mit einem keifenden Gesang garniert sind, der sich explizit über Mord und Totschlag meist im Namen des Gehörnten auslässt. Dass dabei der Spagat zwischen Direktheit und Subtilität gut gelingt, spricht dafür, dass MENTOR nicht solche Dumpfbacken sind, wie sie vorgeben. Natürlich dürfen in der biergeschwängerten Gemengelage die unumgänglichen MOTÖRHEAD-Zitate nicht fehlen, aber immer schön durch den ungeschliffenen Punkfleischwolf gedreht, der einen ordentlich krachenden, aber guten Sound auswirft. Und auch ein Lemmy war um einiges schlauer, als viele es wahrhaben wollten.
FAZIT: MENTOR bieten auf „Gutes, Graves And Blasphemy“ intelligente Unterhaltung für primitive Menschen mit schlechten Geschmack, schlechten Sitten und schwerer Kindheit. Lange nicht so viel Spaß gehabt...
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.12.2016
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30:31
15.09.2016