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Monumentum: The Killer Is Me

Stil: Doom/Stoner/Sludge

Cover: Monumentum: The Killer Is Me

In Norwegen greifen sie nach den Sternen. Haben ja auch genug davon. BLACK SABBATH, KYUSS, MELVINS und MOTÖRHEAD schlagen als wichtige und augenfällige Inspirationsquellen bei MONUMENTUM im Pressetetxt zu Buche. Aber warum nicht nach oben sehen, da ist schließlich die Aussicht schön. Doch für BLACK SABBATH ist das Mini-Album nicht abwechslungsreich genug (Ausnahme: der Song mit Luft zum Atmen als krönender Abschluss: „Killer Me“), dito für die MELVINS (denen man aber die tiefergestimmten, pulsierenden Gitarren entliehen hat), zu KYUSS fehlen etwas Abgeklärtheit und die im staubtrockenen brennende Luft, der größte Abstand herrscht zu Motörhead, deren schneller, knapper, überschäumender Hard-Rock’n’Roll sich in den zwischen drei und sieben Minuten langen, eher voranwälzenden statt –preschenden Titeln nur in Ansätzen finden lässt. Wobei „Whore“, das kürzeste Stück, ein veritabler Brecher mit gehobener Geschwindigkeit ist. Vergessen wurden in der Inspirations-Gruppe noch die STOOGES, an die vor allem das stoisch-knüppelnde „Noose“ erinnert.

Das Betätigungsfeld ist umrissen und innerhalb desselben schlagen sich MONUMENTUM gar nicht übel. Ørjan Olsen singt auch ohne Flüstertüte als besäße er eine, die Songtitel lassen bereits erahnen, das hier keine Gefangenen gemacht werden („(Henkers)-Schlinge/Hure/Freund oder Feind/Ich, der Killer). Der stetig malmende Musikstein entgeht dem zähen Lauf der Eintönigkeit durch überraschende Breaks (von denen es ruhig ein paar mehr geben dürfte), veränderliches Tempo (rauf beim erwähnten „Whore“, runter bei „Friend And Foe“) und gelegentliche Soli, gerne mit tiefergelegter Gitarre, die bei „Whore“ auch mal kreischen darf.

„Killer Is Me“, das im Infosheet vollmundig als das Ergebnis von fünf Jahren harter Arbeit gepriesen wird, ist ein zwanzigminütiges, hartes Häppchen, das über diese Laufzeit sehr gut funktioniert. Ob’s demnächst für die Langstrecke reicht muss noch belegt werden. In zehn Jahren?

FAZIT: Yeah, manchmal, ganz selten, ist stumpf tatsächlich Trumpf!

Punkte: 10/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 29.01.2016

Tracklist

  1. Noose
  2. Whore
  3. Friend And Foe
  4. Killer Me

Besetzung

  • Bass

    Dan Erling Storjord

  • Gesang

    Ørjan Olsen

  • Gitarre

    Ørjan Olsen

  • Schlagzeug

    Sindre Nicolaisen

Sonstiges

  • Label

    Blues For The Red Sun Records

  • Spieldauer

    19:26

  • Erscheinungsdatum

    22.01.2016

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