Was für ein Brocken … So abgeklärt, wie SHITSHIFTER trotz ihres späten Gründungsjahres 2015 klingen, ist es kein Wunder, dass die Mitglieder in anderen Bands Erfahrung gesammelt haben und diese für "Intruders" voll ausspielen. Die kurze wie intensive Scheibe bewegt sich im Spannungsfeld von Doom, Crust, etwas Grind ('The Demagogue') und Hardcore, ohne Gefangene zu machen.
Was die Gruppe klanglich auf die Beine stellt (dank Produktion in der Tonmeisterei in Oldenburg - höre auch BLCKWVS oder ALPINIST), ist in Hinblick auf ihre DIY-Einstellung beachtenswert und hält nicht nur mit, was Label-Veröffentlichungen angeht, sondern übertrumpft diese auch in puncto Güte des Songmaterials. Meistens brauchen SHITSHIFTER weniger als zwei Minuten, um alles zu sagen, allerdings nicht ohne Minimal-Solos ('Kings And Queens') oder effektive Breaks, was ihnen die Atemlosigkeit nimmt, die andere Bands aus diesem Feld zu nicht immer genießbaren Angelegenheiten macht.
Dem gegenüber stehen mit dem teils atmosphärisch entrückten 'Far From Eye Far From Heart' und der erdrückenden Walze 'Loyal Dog' zwei längere Farbtupfer, die eigentlich auch monochrom sind, doch es gibt eben eine Menge Abstufungen von Grau. Am Ende steht zumindest eines fest:
FAZIT: SHITSHIFTER ordnen sich tatsächlich, wie ihr Selbstverständnis besagt, zwischen TRAP THEM, ENTOMBED und ROTTEN SOUND ein, wobei man die deutsche Szene um Labels wie Vendetta oder Moment Of Collapse unbedingt auch als Vergleich heranziehen sollte. Tolle, eindringliche Sache, das.
Punkte: 12/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 20.10.2016
Stefan Braunschmidt
Stefan Braunschmidt, Christian Braunschmidt
Christian Braunschmidt
Tobias Hagger
Eigenvertrieb
19:08
15.07.2016