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Sinner: No Place In Heaven - The Very Best Of The Noise Years 1984-1987

Stil: Hard Rock / Metal

Cover: Sinner: No Place In Heaven - The Very Best Of The Noise Years 1984-1987

30 Songs von einer jener Bands, die dahingehend deutsche Pioniere waren, dass sie zu den ersten zählten, die den Übergang vom Hardrock in noch ruppigere Gefilde vollzogen, zumindest ansatzweise. Im Lauf der Jahre sind SINNER wieder zahmer geworden und haben ihrer mitunter arg stumpfen Herangehensweise nicht abgeschworen, aber Bandkopf Matthias "Mat Sinner" Lasch gebührt Respekt für sein umtriebiges Schaffen auch abseits dieser seiner Hauptband (PRIMAL FEARs frühe Scheiben waren maßgeblich am Wiederaufkeimen des traditionellen Metal insbesondere in Deutschland beteiligt), deren Noise-Jahre hiermit zur Diskussion gestellt werden.

Die Zusammensteller haben mal eben fast das ganze 1984er Debüt der Gruppe auf diese "Best Of gepackt". Vom Nachfolger "Touch Of Sin", billigerweise ein hiesiger Metal-Klassiker, fehlen ebenfalls nur zwei Stücke, "Emerald" und das abschließende "Open Arms". "Comin' Out Fighting" wird dann sparsamer bedacht, wobei man eventuell lieber "Playing With Fire" oder "Madhouse" statt des abgelutschten Billy-Idol-Covers "Rebel Yell" und des vertonten Bierschisses "Germany Rocks" hätte nehmen sollen.

Der Bruch und die Hinwendung zu eher kommerziellen Klängen erfolgte 1987 mit "Dangerous Charm", hier vertreten durch "Concrete Jungle", "Knife In My Heart", "Nobody Rocks Like You" das Titelstück sowie "Fight The Fight", Back In My Arms und das Instrumental "Desperate Heart", also sieben der insgesamt zehn Stücke. So kann man eine Compilation natürlich auch aufpumpen …

Damit war die Zeit der Band bei Noise vorüber, denn nach einer längeren Pause trat sie erst 1992 wieder in Erscheinung, dann allerdings beim Label Mausoleum mit "No More Alibis". Für Interessenten an dieser "Best Of" bedeutet das, dass sie die frühen Jahre vollständiger auf einer Doppel-CD geboten bekommen, als dies bei anderen solchen Zusammenstellungen der Fall ist.

FAZIT: Die starke Gewichtung von nur vier Alben macht "No Place In Heaven" zu einer klasse Werkschau, wenn es um die frühen SINNER geht, deren Schaffen bis heute am wenigstens Verschleiß erlitten hat, wenn man es deutlich jüngeren und beliebig wirkenden Werken der Gruppe gegenüberstellt. German Metal history in geballter Form sozusagen.

Erschienen auf www.musikreviews.de am 10.05.2016

Tracklist

  1. Danger Zone
  2. No Place In Heaven
  3. Lupo Manaro
  4. The Shiver
  5. Shadow In The Night
  6. Wild Winds
  7. Rattlesnake
  8. Born To Rock
  9. Bad Girl
  10. Shout!
  11. The Storm Broke Loose
  12. Out Of Control
  13. Too Late To Run Away
  14. Hand Of Fate
  15. Masquerade
  16. Age Of Rock
  17. Comin' Out Fighting
  18. Rebel Yell
  19. Germany Rocks
  20. Lost In A Minute
  21. Faster Than Light
  22. Hypnotized
  23. Don't Tell Me (That The Love Has Gone)
  24. Knife In My Heart
  25. Dangerous Charm
  26. Nobody Rocks Like You
  27. Concrete Jungle
  28. Fight The Fight
  29. Back In My Arms
  30. Desperate Heart

Besetzung

Sonstiges

  • Label

    BMG / Noise / Rough Trade

  • Spieldauer

    111:39

  • Erscheinungsdatum

    13.05.2016

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