Man kann Besprechungen zur Musik von CODE ORANGE im Grunde genommen beliebig untereinander austauschen. Es ist eben so, dass sich die Metallic-Hardcore-Institution im Lauf der Jahre kaum oder allenfalls in kleinen Nuancen verändert hat …
Mit ihrem sehr erfolgreichen Zweitwerk “I Am King” wurden CODE ORANGE 2014 von einigen Seiten aus nicht ganz zu Unrecht als stürmischer Wirbelwind bewertet, als es darum ging, der alten Fregatte Hardcore frisches Leben in die Segel zu blasen. Umso schwieriger dürfte es sich für die Band gestaltet haben, der Scheibe einen würdigen Nachfolger anheimzustellen, doch sei gesagt, dass es den Musikern zumindest gelungen ist, ihr selbst vorgegebenes Niveau zu halten.
Co-Produzent Kur Ballou (CONVERGE) hatte daran sicherlich einen nicht geringen Anteil, denn so ruppig und edel, wie “Forever” zu gleichen Teilen klingt, muss es jemand der Gruppe erst einmal nachmachen. Andererseits sollte unabhängig davon das Ideenmaterial an sich Hand und Fuß haben, und das ist weitgehend der Fall. Das Titelstück der Scheibe steht beispielhaft dafür, wo sich CODE ORANGE 2016 befinden –
… in den Fußstapfen ihrer Helden aus der vorwiegend neuen Schule der Stilistik, aber analog dazu selbstbewusst mit Hang zum mehr oder weniger Innovativen. Ein ausufernder Gebrauch von Dissonanzen etwa ist zwar nicht neu, aber die Jungs verbinden diese so gekonnt mit griffigem Songwriting, dass man nicht umhinkommt, den Lobpreisungen zuzustimmen.
FAZIT: Keine andere Band birgt wohl so viel Potenzial, der Jugend den “alten” Stil mit aktueller Mucke schmackhaft zu machen. CODE ORANGE stehen an der Spitze des modernen Hardcore und werden in Zukunft noch eine Menge mitzureden haben, wenn es darum geht, das alte Feinripp-Unterhemden-Klischee (bzw. all die anderen mit der Szene verbundenen Stereotypen) aufzuweichen. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/76453080c1c54762a5a5b49c2a1bcff7" width="1" height="1" alt="">
Punkte: 11/15Erschienen auf www.musikreviews.de am 30.01.2017
Roadrunner / Warner
34:54
13.01.2017