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Franky And The Band: Austin * Texas - The Rock Opera

Stil: Rock, Country, Blues, Latino-Jazz, Dance

Cover: Franky And The Band: Austin * Texas - The Rock Opera

Ist das nun eine lustige Truppe, die sich in den unterschiedlichsten Spielarten von Country über Punk bis Rock und Jazz austobt oder ein überambitioniertes Musikprojekt, das aus musikalischer Spielerei gleich eine ganze Rock-Oper entstehen lassen will?

Die Antwort darauf ist nicht wirklich leicht zu finden, denn wenn nach einer Soft-Rock-Nummer oder feurigem Soul und Punk plötzlich wirklich banal anmutende Western-Rhythmen die Stimmung zerstören, so als würde man den Weihnachtsmann mit Ostereiern bewerfen, dann erfordert das vom Hörer doch eine gehörige Portion an musikalischer Freistil-Toleranz.

Dass FRANKY AND THE BAND ihre Sache aber sehr ernst nehmen, erkennt man bereits an der ausgezeichneten Gestaltung ihrer CD in einem wunderschönen, geprägten Digipak mit 24seitigem Booklet und der ebenso aufwendig erstellten <a href="https://www.frankyandtheband.com" rel="nofollow">Homepage</a>.

Wer aber bitteschön möchte nach besagtem, wilden funk-souligen Musik-Gebräu wie dem <a href="https://www.youtube.com/watch?v=bCudr8teqMQ" rel="nofollow">„Live Music Capital“</a> auf einen recht müden Gaul wie <a href="https://www.youtube.com/watch?v=lXLw_Pnns3g" rel="nofollow">„Rancho Austinado“</a> steigen, um behäbig durch die Prärie zu traben?

Oder wer bitteschön möchte nach einer hoppligen Country-Dance-Attacke wie <a href="https://www.youtube.com/watch?v=O1wqxllD_is" rel="nofollow">„Dance With Me Mom“</a> erst einer Rock-Nummer und dann sogar einer Latin-Arschwackel-Tanz-Liebessülze, wie „Amor Amor Amor“ begegnen, um dann über die Brücke Blues (Austin Prison Blues) sofort in einen Marschschritt (Austin Marching) zu verfallen.

Doch trotz all dieser wilden Stil-Fleddereien durchzieht das Album ein erkennbar roter Faden, der sich auf Austin in allen (musikalischen) Farbschattierungen aufbauend zu einer echten Liebeserklärung für diese Stadt entwickelt.

Ein wenig klarer wird die Absicht hinter der Austin-Texas-Rock-Oper, wenn man einen Blick auf Frankys noch eindeutigere Inspiration dahinter wirft, die sich aus einer Gedichtstrophe ableitet, in der die extremen Gegensätze des Wetters in Texas beschrieben werden – wohl darum auch die extremen Musik-Gegensätze auf „Austin * Texas – The Rock Opera, A Texas Love Story“:

One day sunshine, the other rain
One day bright, then hurricane
With ups and downs, the best love ever
But it‘s like Texas weather...

FAZIT: FRANKY AND THE BAND beweisen auf ihrer „Austin * Texas – The Rock Opera, A Texas Love Story“ nicht nur eine extreme Musik-Wetterfühligkeit zwischen Sonnenschein und Hurrikan, sondern auch ein gewagtes Surfen zwischen den unterschiedlichsten Rock-Genre, vom Blues über Country bis Dance. Eine gewöhnungsbedürftige, aber ungeheuer abwechslungsreiche Rock-Oper, die doch tatsächlich ein wenig wie eine modern aufgebauschte amerikanische Variante der Dreigroschenoper erscheint.

Punkte: 11/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 21.06.2017

Tracklist

  1. Austin I‘m Flying
  2. Austin Rodeo
  3. Live Music Capital
  4. Texas Weather Shadow Queen
  5. Magic In The Air
  6. Rancho Austinado
  7. Dance With Me Mom
  8. Austin Holds A Place
  9. Austin Save My Love (Losing You)
  10. Amor Amor Amor
  11. Austin Prison Blues
  12. Austin Marching
  13. Austin Where I Long To Be

Besetzung

  • Bass

    David Service

  • Gesang

    Franky, Jennifer Williams, Brian Leach

  • Gitarre

    Franky, Ric Jaz, Brian Leach

  • Keys

    Brian Leach

  • Schlagzeug

    Malcom Banks Sr.

  • Sonstiges

    Hank Ford (Saxofon), Bill MacFarland (Posaune), Kenny Anderson (Trompete)

Sonstiges

  • Label

    Round Rock Records/Glass Onyon

  • Spieldauer

    44:13

  • Erscheinungsdatum

    30.04.2017

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