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Johnny Deathshadow: Bleed With Me

Stil: Elektro Rock

Cover: Johnny Deathshadow: Bleed With Me

Die selbsternannte „Hamburger Todesschwadron“ bringt mit ihrer Debüt-Langrille Leid und Vernichtung über Zentraleuropa!
Alternativtitel: Willkommen im Lala-Land.

Der Promotext nennt den kreativen Erguss, den die vier Corpsepaint und Gasmasken tragenden Herren heutzutage präsentieren, nachdem sie die Horrorpunk-Nische ihrer Anfangstage hinter sich gelassen haben, eine „Mischung aus tanzbaren Grooves, harten Gitarren und Ohrwurm-Melodien“.
Als unverständiger und kleingeistiger Kritiker-Gnom könnte man auch sagen: Übelriechende Fremdschäm-Musik mit Riffs, die schon seit der Jahrtausendwende so platt und ausgeleiert sind wie Deine-Mutter-Witze, garniert mit schmierigen und Kopfschmerzen erzeugenden Elektronik-Klängen und -Effekten und (zwischen den kraftlosen Versuchen, so etwas wie ein Growlen zustande zu bringen) wirklich einige sehr eingängige Melodien mit schwerer Schlagerschlagseite.

So kann man diejenigen Songs, die besagte, zwar von Gothic-Kitsch triefenden, aber zumindest ohne allzu großen Ärger hörbaren Klargesangsrefrains aufweisen, noch am leichtesten ertragen. „Ertragen“ ist in diesem Fall auch keineswegs eine Übertreibung, denn das, was den größten Teil des Albums ausmacht, eine Art unbeholfener Midtempo-Rap-Metal mit manchmal verzerrter und immer bemüht böse knurrender Stimme, pendelt zwischen armselig und ärgerlich.

„Anspieltipps“ wären „Kill the lights“, dessen Refrain auf eine fiese Art wie warmer Sirup in die Ohren rinnt („Atemlos durch die Nacht, gut dass ich eine Gasmaske hab...“ - so in etwa), sowie das nach einer Oktoberfestbearbeitung der SISTERS OF MERCY klingende „Sleeper“.

FAZIT: Geschmackloser Dudelrock für Kinderzimmer-Outlaws, denen RAMMSTEIN und SLIPKNOT zu gefährlich und die ÄRZTE zu intellektuell sind. Live vielleicht ganz unterhaltsam, schaffen es JOHNNY DEATHSHADOW nicht, einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

Punkte: 5/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 16.01.2017

Tracklist

  1. Intro
  2. Shadow
  3. Bleed With Me
  4. Kill The Lights
  5. Sleeper
  6. Black Clouds, Dark Hearts
  7. Exit Wounds
  8. Ghost
  9. The Slow Departure
  10. Land of the Dead
  11. Apocalypse Trigger
  12. Forever

Besetzung

  • Bass

    Daniel Meier

  • Gesang

    Jonathan Schneider, Eike Cramer

  • Gitarre

    Eike Cramer

  • Schlagzeug

    Sascha Meier

Sonstiges

  • Label

    makebigrecords

  • Spieldauer

    40:00

  • Erscheinungsdatum

    21.10.2016

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