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Minotaurus: Insolubilis

Stil: Mittelalter-Metal/-Rock

Cover: Minotaurus: Insolubilis

Was MINOTAURUS vom Einerlei der Folkrock und -Metal-Schiene abhebt, ist vielleicht der Umstand, dass die Combo sehr dicht arrangiert bzw. reichhaltig instrumentiert, doch auch auf ihrem fünften Album schleichen sich Fauxpas ein, die zumindest nicht sklavisch der Szene verhaftete Hörer unschön finden.

Dem Rest kann's egal sein, aber zur Sache: Begrüßenswert ist, dass die Musiker gefällig zwischen Geschichtenerzähler-Parts und traditionellem Kraftmetall hin und her pendeln, wobei letzterer mitunter zu teutonisch anmutet, jedenfalls in den Ohren dieses Schreibers. Die vergleichsweise prosaischen Texte spiegeln passenderweise ebenfalls das Einerlei der Mittelalter- und Rollenspiel-Szene wieder, wofür die Aschaffenburger dann eigentlich doch wieder zu gut sind.

Davon zeugen geschmackvolle Balladen wie auch generell jene Momente, in denen MINOTAURUS großen Wert auf Atmosphäre legen. Folklore spielt dann fast nur noch eine marginale Rolle, wenn auch bestimmt nicht im stimmungsvollen Glanzlicht 'Shelter Of The Witch' oder dem Flöten-Hit 'Bonfire Brothers'. Das Titelstück, 'Only A Dream' und 'Legend' mit ihren Allerwelts-Kadenzen fallen wiederum stark ab, wohingegen man sich das getragene und gemischtgeschlechtlich im Duett gesungene Highlight 'Only A Dream' auch gefallen lässt.

Abschließelnd sei noch der in Teilen fast RUNNING-WILD-mäßige Antreiber 'Poison Rose' als positiver Ausreißer erwähnt, was in Summe den Eindruck eines leicht überdurchschnittlichen Albums im gewohnten Spannungsfeld ergibt. <img src="http://vg01.met.vgwort.de/na/9443f256c7f449de8d9cbde9822c79a6" width="1" height="1" alt="">

FAZIT: MINOTAURUS nehmen ihre Musik ernster als sich selbst, und das ist sehr, sehr gesund. Mittelalter-Klischees werden nicht gemieden, aber der Tritt in Fettnäpfchen bleibt auf "Insolubilis" weitgehend aus. In Zukunft bitte seltener Hauruck und mehr Einfühlsamkeit, denn die habt ihr musikalisch am besten drauf.

Punkte: 8/15

Erschienen auf www.musikreviews.de am 05.02.2017

Tracklist

  1. Preacher Show Me The Way
  2. Davy Jones’ Locker
  3. Only A Dream
  4. Cemetery
  5. Poison Rose
  6. Shelter Of The Witch
  7. Bonfire Brothers
  8. Legend
  9. The Haunted Palace
  10. Insolubilis

Besetzung

  • Bass

    Marcus Finger

  • Gesang

    Oliver Klump, Clarii Hobeck

  • Gitarre

    Jürgen Hermann

  • Schlagzeug

    Andreas Finger

  • Sonstiges

    Daniela Schneider (Flöte, Harfe)

Sonstiges

  • Label

    LMP / Soulfood

  • Spieldauer

    49:59

  • Erscheinungsdatum

    27.01.2017

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