Der oder die Macher von MISERIST bleiben strikt unbekannt. Man weiß nur soviel, dass sie aus Australien kommen und mit ihrer schlicht „Miserist“ betitelten CDEP ganz harten Stoff abliefern.
Auch wenn Black Metal immer wieder auf das Label geklebt wird, ist das nur ein ausgesprochen geringer Anteil an dem verstörenden Krach, der zumindest zu ähnlichen Anteilen Doom, Death und industrielles Schlagwerk enthält. Hierbei dürfte das getriggerte oder komplett programmierte Schlagzeug noch am nähesten zu Black Metal liegen, die Gitarrenfraktion ist unfassbar tief gestimmt, heavy und akzentuiert den Breakdown oft und gerne, das erinnert vom morbiden Charme her an T.O.M.B., die ja auf Knochen und ähnlich strangem Zubehör ihre Musik bevorzugt an skurrilen Orten wie Psychiatrien und Friedhöfen erzeugen, aber dabei auf Gitarren verzichten. MISERIST verzichten auch, aber auf Gesang, nur einmal wird das Inferno kurz durch gesampelte menschliche Einschübe unterbrochen, das klingt nach der Titelmelodie einer Wochenschau oder ähnlichem, wird aber sowieso innerhalb kürzester Zeit wieder von einer knallharten Gitarrenwelle zermalmt. MISERIST sind sicher eine der heftigsten Instrumentalkapellen dieses Planeten, da beißt die zertretene Maus keinen Faden ab.
FAZIT: Eine halbe Stunde Naturgewalt, Tod und Verderben. Erwarte keine bekannten Strukturen, MISERIST sind nur unerträglich heavy und bösartig, keine fragilen Songschreiber, in ihrer Konsequenz aber beeindruckend. Ganz übles Zeug. Play loud.
Erschienen auf www.musikreviews.de am 23.04.2017
Krucyator Productions
29:47
13.02.2017